DM 2014: Gut oder sehr gut

24.07.2014
Julian Reus schielt auf drei Titel, sein Wattenscheider Sprint-Kollege Christian Blum hat ein ebenso klar definiertes Ziel: Er will bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Ulm über 100 Meter eine Medaille holen, um auf den Zug zur EM in Zürich aufzuspringen. Der 60-Meter-Hallenmeister fühlt sich fit für das Wochenende im Donaustadion: „Der letzte Test in Jena war ja in Ordnung, ich bin recht optimistisch. Mein Ziel ist, unter die ersten Drei zu kommen, da ich diesen Einzelplatz bei der EM will.“ Der Wettkampf des Jahres steht an – und Blum geht mit dem Selbstbewusstsein eines Mannes an den Start, der bislang ein richtig gutes Jahr hatte. Hallen-Titel, dazu die 100-Meter-Bestzeit von 10,20 Sekunden. „Jetzt kann man aus einer guten Saison eine sehr gute machen“, sagt der Wattenscheider. Das Verzwickte ist ja, dass da fünf weitere deutsche Sprinter mit EM-Norm in den Startlöchern stehen. Und wer weiß, was da jetzt noch in Ulm passiert. „Es ist eine besondere Situation“, so Blum, „früher konnte man sich bei erfüllter Norm ja relativ sicher sein, da hatten wir höchstens mal drei oder vier Normerfüller.“
In diesem Jahr also mehr als eine Handvoll. Worauf kommt es an, wenn der Startschuss ertönt? „Die Beschleunigungsphase ausnutzen, hinten locker bleiben“, erklärt der Hallenmeister, „man muss sein Ding machen. Ich muss einfach abrufen, was ich drauf hab. Nervenanspannung gehört dazu – aber ich glaube, da sind die anderen auch ganz relaxed. In der Halle ging’s auch ziemlich eng zu, da habe ich eine positive Erfahrung mitgenommen.“
In dieser Woche hat Blum das Tempo im Training logischerweise ein bisschen rausgenommen. „Die nötige Frische geholt“, wie er sagt. Ulm ruft – und Christian Blum ist bereit: „Im letzten Jahr war die Atmosphäre da sehr gut, meine Leistung nicht so.“ In diesem Jahr soll beides stimmen. Und der Wattenscheider schaut schon nach vorn: „In den nächsten zwei, drei Jahren will ich wieder richtig vorne mitmischen!“