EM 2014: Reus hofft

15.08.2014
Es soll noch mal ein EM-Highlight aus deutscher Sicht werden – die 4x100 Meter der Männer. Die Vorläufe stehen am morgigen Samstag ab 15.35 Uhr an. Zwischenzeitlich war von Titelambitionen die Rede, doch es gibt ein großes Fragezeichen. Und das steht hinter dem Start von Wattenscheids Julian Reus. Der deutsche 100-Meter-Rekordler musste gestern wegen Problemen an der Kniekehle auf einen Start über 200 Meter verzichten. Und nun wird’s eng. „Für mich geht es jetzt darum, zu laufen“, meinte der Deutsche 100-Meter-Meister gerade. Aktueller Stand der Dinge: „Eine endgültige Entscheidung wird morgen fallen. Ich wurde gestern intensiv behandelt und auch gespritzt.“
Dass der Einsatz eines fitten Julian Reus wichtig fürs DLV-Quartett wäre, ist für TV-Wattenscheid-Manager Michael Huke keine Frage: „Er ist einer, der die Staffel am Start schon mal anschieben kann.“ Der ehemalige Top-Sprinter ist überzeugt, dass das deutsche Team bei der Europameisterschaft im Züricher Stadion Letzigrund etwas reißen kann: „Wenn wir in Bestbesetzung laufen, sind die Medaillenbereiche möglich.“
Edelmetall hat auch Wattenscheids Alexander Kosenkow im Blick. Der Routinier im blau-weißen Trikot hat sich in dieser Saison seinen „Stammplatz“ in der zweiten Kurve beim DLV zurück erkämpft und ist im Moment nicht wegzudenken aus der Staffel. „Das Ziel ist eine Medaille“, meint „Zülle“, „die Farbe ist zweitranging.“ Freuen würde er sich über jede. Und er freut sich auf seinen ersten EM-Einsatz in Zürich: „Ich bin heiß!“
Dass das Publikum im Letzigrund den Altmeister noch mal bewundern kann, ist für Michael Huke eine der Geschichten dieser EM: „Sein letztes Jahr war ja durchwachsen. Dass er noch mal so eine Leistung abrufen und in die Spitze laufen konnte, ist eine kleine Sensation.“