Hallen-DM 2015: Wir sind bereit

18.02.2015

Am kommenden Wochenende steht bei der Deutschen Hallenmeisterschaft in Karlsruhe der erste große Höhepunkt des Leichtathletik-Winters an. Nach einem äußerst erfolgreichen Ergebnis im letzten Jahr will sich der TV Wattenscheid 01 auch diesmal wieder vorne präsentieren. „Ich denke, dass acht bis zehn Medaillen realistisch sind“, sagte TV-01-Manager Michael Huke auf der Pressekonferenz beim Wattenscheider Hauptsponsor Stadtwerke Bochum. Dabei sind in Person von Esther Cremer (400 Meter), Denise Krebs (1.500 Meter) und Malte Mohr (Stabhochsprung) drei prominente Titelkandidaten wegen Verletzungen nicht am Start. „Das historische Ergebnis aus dem letzten Jahr mit sieben Titeln wird kaum zu erreichen sein, aber drei Goldmedaillen halte ich für möglich“, so Huke. Das Team sei auch für die Zukunft in der Breite gut aufgestellt, wie zum Beispiel der neue Deutsche U20-Rekord der männlichen 4x200-Meter-Staffel aus der Vorwoche unterstreiche.
TV-01-Kugelstoßerin Denise Hinrichs fährt mit viel Selbstbewusstsein nach Karlsruhe. „Mein Ziel ist eine Medaille. Es sind vier Frauen in der Lage dazu, den Titel zu holen. Eine davon bin ich“, meinte Hinrichs. Sogar die Norm für die Hallen-Europameisterschaft Anfang März in Prag (17,70m) hat sie im Blick. Unterstützung erhält sie von der deutschen Jugendmeisterin Laura Jokeit, die den Endkampf anpeilt. „Ich möchte mich möglichst gut in den Kader integrieren“, sagt das Nachwuchstalent.
Über 60 Meter Hürden startet gleich ein Quartett für den TV Wattenscheid. Pamela Dutkiewicz gilt mit ihrer Bestleistung von 8,12 Sekunden als Medaillenkandidatin. „Ich will auf jeden Fall eine Medaille holen, verspüre aber keinen Druck“, erklärt die Hürdensprinterin, der nur vier Hundertstel zur EM-Norm fehlen. Auch die Top-Favoritin Cindy Roleder hält sie für schlagbar. In Lauerstellung auf Platz fünf der Meldeliste befinden sich Eva Strogies und Monika Zapalska. Beide haben eine Bestleistung von 8,25 Sekunden und schließen eine Überraschung nicht aus. Auf Platz elf rangiert Sandra Peilert, die sich ebenfalls steigern möchte: „Ich will ins Finale kommen. Es wäre schön, wenn ein ganzes Quartett von uns unter die besten acht käme“, sagt sie. Das gleiche Ziel hat Maike Schachtschneider nach längerer Krankheit über 400 Meter.
Auf der doppelten Distanz könnte Christina Zwirner für eine Überraschung sorgen. Nach einer Krankheitspause im Wintertrainingslager in Monte Gordo (Portugal) fühlt sie sich wieder fit. „Ich habe in letzter Zeit sehr gute Tempoeinheiten gemacht und will mindestens ins Finale kommen“, sagt sie. Selbstbewusst sind auch die männlichen 800-Meter-Läufer des TV 01. „Ich kann Leute schlagen, die auf dem Papier besser sind“, sagt der Westdeutsche Meister Moritz Helsper, „ich werde meinen Ansprüchen endlich wieder gerecht und habe Spaß.“ Auf Platz vier der Meldeliste befindet sich ein weiterer Wattenscheider in guter Position. „Ich bin auf jeden Fall in der Lage, mit meinem Trainingsstand unter 1:50 zu rennen. Es kann jeder da vorne gewinnen“, sagt der deutsche Freiluft-Juniorenmeister über 1.500 Meter Marius Probst.
Im Weitsprung der Damen stellt der TV Wattenscheid gar die Weltjahresbeste. Sosthene Moguenara sprang sich mit 6,86 Meter in die Favoritenrolle. „Dass ich immer noch ganz vorne stehe, sehe ich als Bestätigung dafür, dass ich gut drauf bin“, sagt sie, „ich stelle mich aber auf einen harten Kampf mit Melanie Bauschke ein.“ Mit viel Rückenwind reist die zweite Weispringerin des TV Wattenscheid, Lisa Kurschilgen, an. Am letzten Wochenende stellte sie beim INDOOR ISTAF in Berlin mit 6,43 Metern eine neue Bestleistung auf, obwohl der Anlaufsteg für sie zu kurz war. Selbst die Hallen-EM-Norm von 6,55 Metern ist nun in Reichweite.
Hochsprung-„Oldie“ Sebastian Kneifel befindet sich ebenfalls in guter Position. Als dritter der Meldeliste mit einer Höhe von 2,19 Metern will er seine Vorleistung bestätigen: „Ich will mich belohnen, für das, was ich jeden Tag investiere.“ Das Gleiche gilt für sein weibliches Pendant Julia Stockmann, die mit einer unerwarteten neuen Bestleistung von 1,82 Metern auf Platz fünf liegt: „Das Feld ist sehr eng zusammen, eine Medaille ist drin.“
Über 60 und 200 Meter der Damen lauert Christina Haack jeweils auf Platz vier der Meldeliste. „Ich kann, glaube ich, zum ersten Mal sagen, dass ich topfit für den TV Wattenscheid bei einer DM an den Start gehe“, sagt sie. „Es wäre sehr schön, wenn eine Medaille dabei herausspringt.“ Vielleicht ergibt sich sogar noch mehr: Die EM-Norm (7,28 Sekunden) ist nur fünf Hundertstel von ihrer Saisonbestleistung entfernt. Traditionell stark sind auch die männlichen Sprinter über 60 und 200 Meter. Christian Blum hat sich in diesem Jahr schon auf 6,56 Sekunden gesteigert und sich dem deutschen Rekord (6,53 sec) bedrohlich genähert. „Ich freue mich auf ein spannendes Rennen. Der Rekord steht aber nicht im Vordergrund“, meint Blum. Auf Platz drei ist der deutsche Rekordhalter über 100 Meter Julian Reus mit 6,60 Sekunden gemeldet. „Ich bin gut vorbereitet. Es wird ein heißes Duell mit Blum und dem Berliner Jakubczyk“, sagt Reus.
Während Blum und Reus nur über 60 Meter antreten, wagt Robin Erewa einen Doppelstart. „Für mich stehen die 200 Meter natürlich im Vordergrund“, so der Vorjahressieger, „alles andere, als dort meinen Titel verteidigen zu wollen, macht keinen Sinn.“ Seine Saisonbestleistung von 21,12 möchte er in Karlsruhe dafür in den Bereich von 20,80 bis 20,90 Sekunden drücken.
 
Auf www.leichtathletik.de gibt es an beiden Wettkampftagen einen Live-Stream aus Karlsruhe. Radio Bochum ist wie gewohnt mit Reporter Tom Geertman bei den Titelkämpfen vertreten, aus dem Studio meldet sich am Samstag (15 bis 17 Uhr) und Sonntag (13 bis 16 Uhr) Michael Klingemann. Und natürlich gibt es auf der facebook-Seite des TV Wattenscheid 01 aktuelle Ergebnisse, Stimmen und Fotos aus der Messehalle.

Besuch beim Hauptsponsor: Die DM-Starter des TV Wattenscheid 01