Hallen-EM 2015: Die Deutschen wollen ins 60-Meter-Finale

05.03.2015

Bei der Hallen-Europameisterschaft der Leichtathleten in Prag geht ein deutsches Trio über die kürzeste Sprintstrecke an den Start – und zwei dieser Sprinter kommen vom TV Wattenscheid 01. Neben dem Berliner Lucas Jakubczyk schickt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) den Deutschen Hallenmeister Christian Blum und seinen TV-01-Vereinskollegen Julian Reus über 60 Meter ins Rennen. Die Vorläufe in der O2 Arena steigen am Samstag ab 10.21 Uhr.
Christian Blum, der sich bei den Deutschen Titelkämpfen in Karlsruhe mit einer Erkältung herumgeplagt hat, fühlt sich nun topfit: „Nach den Deutschen Meisterschaften habe ich noch mal ein bisschen mehr trainiert, zuletzt dann wieder etwas rausgenommen. Es war ganz gut, nach Karlsruhe noch mal zwei Wochen Zeit zu haben. Die Form ist da, alles bestens!“ 6,56 Sekunden hat Blum in diesem Jahr schon auf die Bahn gezaubert, ein möglicher neuer Deutscher Rekord – aktuell gelten ja nach wie vor die 6,53 Sekunden von Sven Matthes aus dem Jahr 1988 – war ein beliebtes Medienthema in diesem Winter. In Prag geht’s aber nicht um Rekorde, sondern erst einmal um den Einzug ins Finale am Sonntag (17.15 Uhr). „Ich will die drei Runden gut überstehen“, sagt Blum, „aber ich bin derzeit so stabil, dass ich mir wenig Sorgen mache. Wenn ich im Halbfinale eine 50er-Zeit anbiete, sollte auch noch mal eine Steigerung möglich sein. Und dann gucken wir, was das wert ist!“
Auf eine Steigerung in der tschechischen Hauptstadt setzt auch der Deutsche 100-Meter-Rekordler Julian Reus vom TV Wattenscheid 01, für den in dieser Saison bislang 6,60 Sekunden zu Buche stehen. „Es ist eigentlich ein Muss, in Prag jetzt schneller zu laufen. Ich habe nach Karlsruhe noch einmal gut trainiert, muss es jetzt nur auf die Bahn bringen. Drauf habe ich es definitiv“, erklärt Reus. Noch eine gute Nachricht: Probleme mit seiner angeschlagenen Kniekehle hat der Deutsche Meister von Ulm nicht. Keine akuten jedenfalls. Reus sagt aber: „Durch die Problematik mit der Kniekehle hat sich ein Fehler bei der Beschleunigung eingeschlichen. Ich setze den ersten Schritt zu lang, dadurch lasse ich etwas Zeit liegen.“ Der Wattenscheider arbeitet daran und ist für Prag optimistisch. „Ich werde mich aber hüten, genaue Ziele auszusprechen“, sagt er angesichts der starken Konkurrenz in der Stadt an der Moldau. Dass es gleich drei Deutsche ins Finale schaffen könnten, findet Reus aber nicht übel. „Dann wär ich ja auch dabei“, lacht er.