Indoor Meeting Dortmund: Huke siegt

21.01.2018

Ein Sieg, viele gute Platzierungen: der TV Wattenscheid 01 Leichtathletik hat ein erfolgreiches Indoor-Meeting Dortmund absolviert. Am Sonntag-Nachmittag und -Abend zeigte zum Beispiel Maurice Huke, dass er die Winterpause optimal genutzt hat: der Sprinter gewann die 200-Meter-Konkurrenz, in guten 21,25 Sekunden - europäische Jahresbestzeit: „Ja, ich freue mich natürlich über Europäische Jahresbestzeit, aber die 200m werden international nicht viel gerannt. Mit den 200m bin ich sehr zufrieden, 60m sind noch ausbaufähig, da bin ich einfach unsauber gelaufen – dafür waren die Zeiten auf jeden fall ok! Nächste Woche darf ich bei den Thüringer Landesmeisterschaften außerhalb der Wertung starten (gemeinsam mit Martin Brieger) und da will ich auf jeden Fall unter 6,70s laufen und vielleicht auch die Norm für Birmingham (6,63) angreifen – über 200m gibt’s ja leider keinen Start bei der Hallen WM.“
"Eine solide Zeit, und das ohne optimalen Start", freute sich

Nicht ganz zufrieden konnte Erik Balnuweit am Ende des Tages sein: der Hürdensprinter, in den letzten Jahren in der Halle das Maß aller Dinge über die 60 Meter Hürden in Deutschland, war als Favorit ins Rennen gegangen, hatte die schnellste Vorlaufzeit abgeliefert - wurde dann aber durch eine zumindest fragwürdige Fehlstartentscheidung ausgebremst. Michael Huke: "Das war schade für Erik, die Kampfrichter haben eine Tatsachenentscheidung aufgrund eines Videos eines Trainers getroffen. Klar sehen konnte man den Fehlstart nicht".

Ein dritten Platz erkämpfte sich Marius Probst über die 1500 Meter - in einem stark besetzten internationalen Feld (3:44,91). „Ich bin zufrieden. Taktisch war es etwas doof von mir, dass ich nach vorne gegangen bin. Der Start hier war gar nicht geplant und deshalb wollte ich einfach mal antesten, was aus dem Training heraus möglich ist und um ein lockeres Einstiegsrennen zu haben. In zweieinhalb Wochen laufe ich in Düsseldorf und auf dem Rennen liegt ein großer Fokus für mich. Der Lauf hat den gleichen Stellenwert wie die Deutschen Meisterschaften, weil ich mich dort mit der internationalen Konkurrenz messen kann. Wenn möglich, möchte ich da ganz vorne mitwirken. Da geht’s um die Wurst und da zeige ich, was ich kann". Probst ist selbstbewusst genug, sich eine Zeit um die 3:40 zuzutrauen - das wäre die Norm für die Hallen-WM: "Die ist aber kein Thema für mich". Der zweite Wattenscheider im Feld, Jan Hense, wurde Achter über die 1500 Meter.

Die Frauen des TV Wattenscheid zeigten ebenfalls, dass auch in diesem Jahr mit ihnen zu rechnen sein wird. Pamela Dutkiewicz war über die ungewohnte 60-Meter-Sprint-Strecke auf die Bahn gegangen - und holte in einem Feld der Spezialistinnen wie Gina Lückenkemper einen tollen dritten Platz. Und auch ihre Zeit war aller Ehren wert: 7,35 Sekunden, darauf kann die WM-Bronzemedaillen-Gewinnerin demnmächst wieder über die Hürden aufbauen: „Ich bin echt glücklich! Ich hab so für mich selbst schon gehofft, dass eine 3 hinter dem Komma steht, weil ich das bei meinen Trainingsleistungen für realistisch gehalten habe. Aber ich weiß ja auch, dass Training immer was anderes ist als Wettkampf - und über die Hürden habe ich ja auch lange gebraucht, um im Wettkampf zu zeigen was ich drauf habe. Ich bin also sehr zufrieden. Und auch wenn es keine so große Aussagekraft für den Hürdensprint hat, gibt mir das ein positives Gefühl und Aufschwung für das ISTAF nächste Woche. Also für mich war so ein Saisoneinstieg ohne Druck genau das richtige!"

Eine gelungene Vorstellung zeigte auch Keshia Kwadwo, die Sechste im Kurzsprint wurde - mit einer sehr guten Zeit von 7,40 Sekunden.

Im Hürdensprint bewies Monika Zapalska, dass Trainer Slawomir Filipowski sie zurecht für Dortmund nominiert hatte: am Ende standen ein dritter Platz und eine ordentliche Zeit von 8,27 Sekunden. "Für den ersten Wettkampf war das ok, leider habe ich im Vorlauf und im Finale den Start verpennt... es hätte auf jeden Fall noch besser laufen können und sollen. Nächste Woche ist ISTAF, aber es ist leider noch nicht sicher, ob ich dort laufen kann. Ansonsten liegt der Fokus dann erstmal auf den NRW-Meisterschaften", sagte Monika Zapalska.

Einen Platz auf dem Treppchen hätte sich auch Rückkehrerin Sosthene Moguenara gewünscht - gereicht hat es leider noch nicht ganz: „Ich habe mich heute vor dem Wettkampf und auch im Einspringen gut gefühlt. Im Wettkampf war ich dann viel zu verkrampft und wollte zu viel. Ich glaube, ein wenig Lockerheit hätte nicht geschadet. Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein. Für den ersten Wettkampf war das Ergebnis in Ordnung, aber auf jeden Fall noch ausbaufähig. Als nächstes ist das ISTAF in Berlin geplant – ich hoffe bis dahin kann ich die kleinen Fehler von heute wettmachen.“ In der Weitsprung-Konkurrenz kam sie mit 6,44 Metern auf den vierten Platz, ein richtig weiter Satz war ungültig. "Sehr schade für Sosthene", so Michael Huke, "heute war sie noch nicht da, wo sie wieder hinwill. Trotzdem: heute haben alle hier in Dortmund gute Saison-Einstiegsleistungen gezeigt. Wie überhaupt die Veranstaltung sehr gelungen war - wir hatten hier ein Heimspiel, waren in fast allen Wettkämpfen vertreten und haben uns super präsentiert. Dazu konnten unsere jungen Weitspringerinnen Ronja Frei und Jovanna Klaczynski schon mal Luft bei den Großen schnuppern, hier war das halbe Feld der Deutschen Meisterschaften dabei. Wir hoffen, dass sich diese schöne Veranstaltung etablieren kann."

Maurice Huke siegt über 200 m (Foto: TV01)