Max Ruth ärgert den Altmeister

25.01.2015

Nachdem Maximilian Ruth vom TV Wattenscheid 01 vorige Woche noch gegen Altmeister Alexander Kosenkow im 60-Meter-Finale der Westfalenmeisterschaften das Nachsehen hatte, hatte der junge Wilde diesmal die Nase vor. In der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle gewann Ruth den Kurzsprint in 6,78 Sekunden – zwei Hundertstel vor dem EM-Staffelsilbermedaillengewinner. Ausschlaggebend war Ruths guter Start. „Ich musste mich ja revanchieren! Vorne bin ich gut weggegangen, hinten raus kam Alex dann, aber ich habe dagegen gehalten und den Sieg ins Ziel gerettet“, sagte Ruth, der bei der DM in Karlsruhe vom Finale träumt und seine Bestzeit gerne unter 6,75 Sekunden drücken würde. Dritter wurde Kevin Ugo (7,04 sec).
Kosenkow, 37, gönnte seinem Vereinskollegen den Triumph: „Er konnte sich ja auch besser erholen. Da spielt das Alter schon eine Rolle. Auf den ersten 20 war ich nicht mehr so frisch. Aber er ist gut gelaufen.“ Zuvor hatten sich die beiden Wattenscheider nämlich schon ein Duell über 200 Meter geliefert. Kosenkow setzte sich da in 21,43 Sekunden gegen Ruth (21,69 sec) durch. „Nach dem 200er war ich zufrieden. Für ein Sportfest mit Zeitverzug war das schon in Ordnung“, meinte Kosenkow, der die 60-Meter-Norm für die Hallen-EM in Prag noch lange nicht abgehakt hat und sich gewohnt kämpferisch gibt: „Ich möchte schneller laufen als in der letzten Hallensaison. Die Zeit wird schwer, aber ich will eine 6,6er-Zeit anbieten.“ Der Routinier startet am 29. Januar in Düsseldorf und am 3. Februar in Erfurt.
Die anderen Wattenscheider über die 200: Kevin Ugo (22,05 sec), Marvin Verheyen (22,32 sec) und Peter Adjayi (22,44 sec) liefen auf die Plätze drei bis fünf. Marius Probst siegte über 800 Meter in 1:50,20 Minute kontrolliert und zog Moritz Helsper (1:52,28 min) zum DM-Ticket.
Bei den Frauen qualifizierte sich Weitspringerin Lisa Kurschilgen nicht nur für Karlsruhe, sondern sprang gleich auch zu einer neuen Hallenbestweite: 6,29 Meter. Christina Haack gewann die 60 Meter (7,38 sec) und die 200 Meter (23,90 sec) vor Teamkollegin Maike Dix (23,96 sec) – für beide Wattenscheiderinnen die erste Hallenrunde im Einzel in dieser Saison. „Nix Besonderes“, ordnete Trainer André Ernst die Zeiten ein – da geht noch was. Aber auch da ist der Coach optimistisch: „Das Laufbild sah schon sehr gut aus. Man sah, dass da noch Reserven sind.“
Nachwuchsmann Kai Köllmann gewann in Dortmund die 200 Meter, die ihm auch wesentlich lieber sind als die kurzen Strecken. 21,99 Sekunden benötigte der Neuzugang. „Es war mein erster Lauf in diesem Jahr unter 22. Ich stelle mir aber noch schnellere Zeiten vor“, sagte er. Mit den angepeilten 21,70 Sekunden wäre er Medaillenkandidat bei der Jugend-DM. Mindestens. Dass es auch um die Staffelkollegen gut steht, zeigt der Dreifacherfolg: Köllmann an eins, Carlo Weckelmann (22,32 sec) an zwei, Philipp Trutenat (22,43 sec) auf Platz drei. Bei der U18 siegte Florian Colon Marti in 22,88 Sekunden. Burak Öztürk wurde in 24,45 Sekunden Dritter.
Auch die U18-Mädels holten alle Podestplätze über 200 Meter: Keshia Kwadwo hat in 24,92 Sekunden ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und siegte auf der Hallenrunde damit souverän. Zweite wurde Synthia Oguama in 25,17 Sekunden. Theresa Oxfort kam auf Rang drei (26,49 sec). Ronja Frei belegte bei der U20 den dritten Platz.