Olympia 2016: Auf einmal ist Montag

15.08.2016

Sie ist die einzige Frau vom TV Wattenscheid, die sich in diesem Jahr für die Olympischen Spiele qualifiziert hat: Pamela Dutkiewicz, Spezialität: 100 Meter mit Hürden auf der Bahn. Am morgigen Dienstag wird es auch für die Wattenscheiderin so richtig ernst. Sie steht im Vorlauf über 100 Meter Hürden – im Olympiastadion von Rio de Janeiro (Brasilien), das sie gestern schon mal inspiziert hat: „Es ist alles so groß! Ein gigantischer Monitor, eine Wahnsinns-Akustik. Die Bahn wirkt knallhart. Und was von Vorteil ist: Die Wege sind kurz, der Aufwärmbereich ist ganz in der Nähe der Arena.“ Akklimatisiert hat sich Dutkiewicz: „Die Tage haben sich doch ziemlich hingezogen – und plötzlich ist dann Montag, und es sind nur noch gut 24 Stunden bis zum Rennen!“ Die Vorläufe starten Dienstag ab 16.05 Uhr deutscher Zeit.
Pamela Dutkiewicz hatte in diesem Jahr viel Pech, die Geschichten sind bekannt: Fehlstart bei den Hallenmeisterschaften in Leipzig – und draußen ist sie bei den Deutschen Titelkämpfen in Kassel gleich gegen die erste Hürde gerannt. Bei der Europameisterschaft in Amsterdam (Niederlande) wiederholte sich das Drama im Endlauf. Die Frau vom TV 01 kam einfach mit einem Problem nicht klar, über das sich andere freuen würden: Speed. Sie war zu schnell für alte Automatismen geworden und musste sich neue draufschaffen. Immerhin konnte Dutkiewicz positiv verbuchen, im EM-Finale dabei gewesen zu sein – und die Saisonbestmarke von 12,85 Sekunden spricht sowieso für sich. Nun also: Olympia. Pamela Dutkiewicz hat die Stadt in den letzten Tagen erkundet, hat zum Beispiel beim Tischtennis Olympialuft geschnuppert. Nun steht sie selbst an der Startlinie und hofft wieder auf eine gute Zeit: „Ich werde mein Bestes geben. Wichtig ist, dass man gerade den Anfang gut trifft, die ersten drei Hürden. Dann funktioniert der Rest wie von selbst.“ Gerechnet wird dann nachher. Es wird verdammt schwierig, ins Halbfinale einzuziehen. Pam Dutkiewicz sagt aber auch: „Wenn man unter 13 Sekunden oder knapp über 13 läuft, sollte man eine Runde weiter sein.“ Dass sie das kann, hat sie in diesem Jahr bewiesen.