Zwei Olympia-Normen in Regensburg

06.06.2016

Optimale Bedingungen, dazu passend ein ziemlich perfektes Rennen! Der Wattenscheider Sprinter Julian Reus hat nun auch die Olympia-Norm über 100 Meter abgehakt – und wie! Bei der Gala in Regensburg trommelte der Inhaber des Deutschen Rekordes die kürzeste Sprintstrecke bereits im Vorlauf in 10,07 Sekunden herunter. Damit unterbot der Mann vom TV 01 die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) von 10,16 Sekunden deutlich. Nur bei seinem 10,05-Sekunden-Rekordlauf in Ulm 2014 war Julian Reus unter regulären Bedingungen schneller. Auf das Finale verzichtete der Wattenscheider dann, dort zeigte sich aber Altmeister Alexander Kosenkow, der in 10,45 Sekunden Zweiter des B-Finales wurde. In den Vorläufen präsentierten sich noch Christian Blum (10,38 sec), Robin Erewa (10,40 sec), Philipp Trutenat (10,66 sec) und Maximilian Ruth (10,71 sec). Trutenat wurde mit der gleichen Zeit Fünfter des U20-Finales.
Bei der weiblichen U20 siegte die Jüngste im Feld – Keshia Kwadwo vom TV Wattenscheid 01. Für sie wurden 11,64 Sekunden gestoppt. Im Vorlauf hatte sie bereits mit der neuen Bestzeit von 11,57 Sekunden geglänzt. Christina Haack wurde in 11,82 Sekunden Dritte des B-Endlaufs.
Das schnellste Rennen ihrer bisherigen Laufbahn zauberte 100-Meter-Hürden-Sprinterin Pamela Dutkiewicz auf die Bahn. 12,85 Sekunden – das ist nicht nur die Olympia-Norm für Rio, mit dieser neuen persönlichen Bestzeit ist Dutkiewicz jetzt auch Drittschnellste in Deutschland. In Regensburg war nur Nadine Hildebrand schneller (12,81 sec). „Das war ein Befreiungsschlag“, sagte die Wattenscheiderin hinterher. Bereits im Vorlauf hatte sie ihre Saisonbestzeit von 13,02 Sekunden eingestellt und damit erneut die EM-Norm unterboten: „Meine 13,02 Sekunden waren alles andere als optimal. Nach hinten raus habe ich viel verloren, weil ich in Rücklage geraten war. Im Finale habe ich mich dann darauf konzentriert, den Oberkörper nach vorn zu nehmen. In Weinheim und auch hier in Regensburg habe ich mich gut präsentiert. Was natürlich am Ende zählt, sind die Deutschen Meisterschaften. Wahrscheinlich laufe ich jetzt am Donnerstag noch mal in Mannheim, um ein bisschen mehr Praxis zu kriegen.“ Monika Zapalska wurde in 13,39 Sekunden Siebte.
Viel Pech hatte 1.500-Meter-Läuferin Denise Krebs. Sie lieferte das stärkste Rennen seit langem ab, wurde Zweite – verfehlte die EM-Norm für Amsterdam aber um 21 Hundertstel. 4:09,21 Minuten wurden für die frühere Deutsche Meisterin gestoppt, die damit beste Deutsche war – und den Kampf um die Norm nicht aufgibt. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“, sagte sie. Ihr Coach Tono Kirschbaum wollte nicht meckern: „Tolles Rennen von ihr! Schade, dass es mit der Norm noch nicht geklappt hat. Sie war aufmerksam, hat alle Tempoverschärfungen mitgemacht. Nach hinten raus fehlten dann ein paar Körner.“ Bei den Männern konnte der Deutsche Hallen-Vizemeister Marius Probst sein Rennen nicht zu Ende laufen. „Mehrfach hat man ihm in die Hacken getreten“, so Trainer Kirschbaum. Über 800 Meter wurde Christina Zwirner in 2:06,03 Minuten Dritte.
Wattenscheids Hochspringerin Nadja Kampschulte kam in Regensburg auf Rang sechs (1,76m). Bei der U20 belegte Noel Zang vom TV 01 Rang zwei (1,97m).