10000-Meter-DM: Nils Voigt im Laufrausch

12.06.2019

Einen begeisternden Lauf zeigte Nils Voigt bei den Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter im Essener Stadion Am Hallo.

Mit seiner Endzeit von 29:15,17min unterbot der junge Langstreckler des TV Wattenscheid 01 bei den Deutschen Meisterschaften über die zehntausend Meter nicht nur seine persönliche Bestzeit von 30:35,01 Minuten deutlich, sondern lief auch klar unter der vom DLV geforderten Norm von 29:30,00 Minuten für die U23 EM in Schweden.

In dem insgesamt 36 Läufer umfassenden Starterfeld belegte der 22-jährige Student der Ruhr Universität damit den 8.Platz in der Gesamtwertung der Männerklasse.

Angefeuert von seinen Trainingskollegen begann Nils Voigt konsequent konzentriert und verfolgte die taktische Anweisung seines Coaches Tono Kirschbaum: in der ersten Hälfte des Rennens blieb er genau in der Durchgangszeit für die U-23-EM-Norm.

Auf den zweiten 5000m zeigte der gebürtige Münsteraner, der seit einem Jahr in einer WG mit einem Teil seiner Trainingspartner Probst, Gröschel, Beverungen, Scheer in der City Bochums wohnt, dann was in ihm steckt. Runde für Runde sammelte er die vor ihm liegenden Läufer ein und lief bis ins Ziel fast wie im Rausch.

Selbst die anwesenden ehemaligen Deutschen 10.000-Meter-Meister Alexander Lubina und Jan Fitschen waren begeistert. "Ein tolles Rennen. So schnell war ich mit 22 Jahren auf dieser Distanz nicht" honorierte der ehemalige Europameister Fitschen die Leistung.

Der Blick des Trainers geht aber bereits nach vorn: "Momentan steht Nils auf Platz 7 in Europa. Aber nach dieser Vorstellung traue ich auch mehr zu", sagte TV 01-Chefcoach Tono Kirschbaum.

55. Rehlinger Pfingstsportfest

Ein wenig ernüchtert kehrte dagegen Marius Probst aus dem saarländischen Rehlingen zurück. Platz sechs in 3.39.19 Minuten hieß es am Ende des mit internationalen Topathleten besetzten 1500m Laufes.

Taktisch stets in einer guten Position laufend, ging Probst 400m vor dem Ziel resolut an die Spitze des Feldes und drückte auf das Tempo. Allerdings konnte er dann die folgende Gegenattacke der afrikanischen Läufer 200 Meter später nicht kontern. „Eigentlich sind die letzten 200 Meter ja meine Stärke, aber heute fehlte mir die Frische", analysierte der angehende Grundschullehrer, „aber meine Form ist gut und am Freitag greife ich wieder an." Dann wird der Wattenscheider in Dessau über 800 Meter an der Startlinie stehen.