Behinderten-WM 2015: Fahne, Hitze, Ambitionen

22.10.2015

Große Ehre für die Wattenscheider Behindertensportlerin Katrin Müller-Rottgardt: Bei der Eröffnung der diesjährigen Weltmeisterschaft in Doha (Katar) fungierte die sehbehinderte Weltklasseathletin vom TV 01 am Mittwochabend als Fahnenträgerin des deutschen Teams. „Die Feier fand in einem Amphitheater statt, es war für eine Weltmeisterschaft eine große und lange Eröffnung“, erzählt Müller-Rottgardt, „für mich war es ein tolles Erlebnis und eine Auszeichnung!“
Allzu viele Eindrücke von Doha konnte Müller-Rottgardt noch nicht sammeln: „Ich bin seit Montag hier, kenne aber bislang nur das Hotel – einen Kasten mit 2.000 Zimmern – und das Stadion.“ Aber der Sport steht ja ohnehin im Fokus, wobei sich der Schützling von Simone Lüth einen Dreifachstart zumutet: 100 Meter, 200 Meter, Weitsprung. „Aber ich bin fit und gut drauf“, sagt Katrin Müller-Rottgardt, „auch der Fuß von Sebastian Fricke hält.“ Der Guide der Wattenscheiderin laborierte lange an Achillessehnen-Problemen.
Im Sprint würde die Physiotherapeutin gern zweimal das Finale erreichen – sie sagt aber auch: „Über 100 und 200 kann viel passieren – je nachdem, wie die Halbfinals ausgelost werden. Es kann jeweils für den Endlauf reichen, was natürlich mein Ziel ist. Ein anspruchsvolles Ziel.“ Und im Weitsprung? „Da bin ich in diesem Jahr erst einmal angetreten und bin Deutschen Rekord gesprungen. Ein super Einstieg natürlich. Mal sehen, ob ich noch mal ein paar Zentimeter draufpacken kann. Eine Medaille wäre schön!“ Beim Kampf um Edelmetall muss sich Katrin Müller Rottgardt nicht nur mit starker Konkurrenz auseinandersetzen – ein weiterer Gegner ist das Wetter: „Es ist sehr, sehr heiß. Und dazu kommt die hohe Luftfeuchtigkeit.“
Am Samstagnachmittag steigt Katrin Müller-Rottgardt über 200 Meter ins WM-Geschehen ein. Die Zweite Wattenscheiderin Julian Mogge (Kugelstoß) ist am Donnerstag (29. Oktober) im Einsatz.
 
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