Deutsche Blockwettkampfmeisterschafen 2015: Bürgin sensationell Vierter

07.09.2015

Das war eine Riesenüberraschung: Theo Bürgin vom TV Wattenscheid hat sich bei den Deutschen Blockmehrkampfmeisterschaften in Lübeck Platz vier im Block Sprint/Sprung bei der M14 gesichert. Mit 2.874 Punkten verpasste er eine Medaille nur hauchdünn. 30 Punkte mehr – und der Wattenscheider hätte sensationell Bronze von der Ostsee ins Ruhrgebiet entführt. Sogar der Titel war mit 46 Zählern Rückstand in Reichweite.
Ein wahrer Flow machte das tolle Resultat bei Bürgins Saisonhöhepunkt erst möglich. Drei Bestleistungen stellte der kämpfende Wattenscheider auf – nicht etwa Mehrkampfbestleistungen, sondern absolute. Nachdem er mit ordentlichen 11,81 Sekunden über die 80 Meter Hürden gestartet war, setzte er direkt ein Ausrufezeichen im Hochsprung: 1,68 Meter – die Höhe hatte keiner bei Bürgin auf dem Zettel. Damit sprang er ganze 16 Zentimeter höher als noch bei seiner Quali Ende Mai in Aachen. Und weiter ging es: Auch über die 100 Meter war er schneller als in Aachen. Diesmal wurden 11,80 Sekunden für den Wattenscheider gestoppt, der im Speerwerfen die nächste Bestweite raushaute: 39,15 Meter – Bestweite drei Meter getoppt! Zu diesem Zeitpunkt schnupperte Bürgin ganz dicht an den Medaillenrängen. Fünf Punkte trennten ihn vor dem abschließenden Weitsprung vom Edelmetall. Und er ließ nicht nach: 5,72 Meter – wieder eine persönliche Bestweite. Und einen halben Meter weiter als bei seiner Quali. Doch am Ende reichte es nicht, weil auch die Konkurrenz nachzog. Gleichzeitig wehrte er aber die Angriffe von hinten erfolgreich ab. Trotzdem ein Spitzenwettkampf, den sich Bürgin natürlich mit einer Mehrkampfbestleistung belohnt gemacht hat. Vorher war von Platz acht die Rede. Für den Schützling von Sebastian Kraus, der durch den Bochumer Halbmarathon nicht mit nach Lübeck gefahren war, wurde es am Ende Rang vier.
Auch Joyce Oguama hat sich gut verkauft und einen hervorragenden 14. Platz unter 32 Athletinnen im Block Sprint/Sprung der W14 belegt. Zwar verpasste Oguama mit 2.504 Zählern ihre persönliche Bestleistung nur um 7 Pünktchen, konnte wegen der guten Platzierung aber dennoch zufrieden sein. „Wir hatten uns etwas mehr versprochen, aber angesichts der Bedingungen, mit denen viele zu kämpfen hatten, war das schon in Ordnung“, sagte Trainer Sebastian Kneifel. Dass sie ihre Bestleistung am Ende knapp verfehlte, habe an den Hürden und dem Speerwurf gelegen. Bei den Hürden habe sie Rhythmusprobleme in der Mitte des Laufes gehabt, im Speerwurf habe Oguama Anlaufprobleme gehabt. Gut sei dafür der Hochsprung ausgegangen. 13,23 Sekunden über 80 Meter Hürden, 1,44 Meter im Hochsprung, 13,25 Sekunden über 100 Meter, 27,45 Meter mit dem Speer und 4,58 Meter im Weitsprung waren die Einzelleistungen der Mehrkämpferin.