EM 2014: Finale bleibt für Cremer ein Traum

13.08.2014
Es war die Flucht nach vorne: Esther Cremer ist für ihr mutiges Rennen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Züricher Letzigrund nicht belohnt worden und im Halbfinale ausgeschieden. Im ersten Semifinale war die Wattenscheider 400-Meter-Läuferin schnell angegangen und dann in den Wind gelaufen. 52,83 Sekunden – Platz zwölf für die schnellste 400-Meter-Frau Deutschlands, die sich enttäuscht zeigte: „Das Finale wäre dieses Jahr echt drin gewesen. Ich hätte gerne gezeigt, was ich drauf habe. Vom Leistungsvermögen war es super eng, das Finale wäre möglich gewesen. Das ist kein Weltuntergang, aber schon sehr enttäuschend. Ich hätte mir das Finale sehr gewünscht. Schade!“
Ganz leicht hatte sie es aber nicht. Ein Unwetter wirbelte den Zeitplan von Zürich durcheinander. Dann bekam Cremer auch noch Bahn sieben. Weil vor ihr die Russin Kseniya Zadorina abgesagt hatte, konnte sich Cremer nicht an anderen Langsprinterinnen hochziehen. „Innen wäre es bestimmt angenehmer gewesen zu laufen. Der Lauf war insgesamt komisch, wir hatten tierisch viel Verspätung. Die hat sich dann auch immer mehr summiert. Erst hat sie mit 20 Minuten angefangen, dann wurden es 30, dann kamen wir in den Callroom, da wurden es dann nochmal 15 mehr. Und irgendwann habe ich auch nicht mehr gerechnet. Es war ein ziemliches Durcheinander. Aber ich habe mich nicht schlecht dabei gefühlt und dachte: Das stecke ich gut weg.“
Cremer blieb fokussiert, ging die ersten 200 Meter flott an. Und Mutig: „Nach 200 Metern habe ich mich auch ganz gut gefühlt, dann wollte ich in der Kurve antreten. Und da kam gerade richtig der Wind rein und ich habe verpasst, ins Tempo zu kommen, weil ich gleich gegen den Wind kämpfen musste. Da kam ich nicht voran. Auf der Zielgerade kamen dann alle innen vorbei. Ich habe versucht zu kämpfen, aber es hat leider nicht gereicht. An der Zeit sieht man, wie die Bedingungen hier heute waren.“ In ihrem Lauf wurde sie Sechste.
Die ganze Konzentration gilt jetzt der 4x400-Meter-Staffel. Mit ihr will Cremer unbedingt ins Finale: „Wenn da nicht, weiß ich auch nicht, was wir hier verkehrt machen.“