EM 2014: Locker bleiben!

08.08.2014

Dienstagabend, 18.00 Uhr. Erster Tag bei der Leichtathletik-EM in Zürich, und die 400-Meter-Vorläufe bei den Frauen stehen an. Mittendrin wird dann die Deutsche Meisterin Esther Cremer vom TV Wattenscheid sein, die am liebsten auch an den beiden Folgetagen durchs Fernsehbild rennen würde.

Denn das hieße: Sie hat es bis in den Endlauf geschafft. "Ich habe ja schon mal gesagt, dass ich’s bis ins Finale schaffen will", erklärt die Staffel-Zweite der EM 2010, "und dafür muss eine gute Zeit her." So einfach ist das. 51,87 Sekunden stehen zu Buche in diesem Jahr, und Cremer ist sich sicher: Da geht mehr. Weil mehr gehen muss. "Ich weiß, dass ich’s kann", sagt die Wattenscheiderin, "ich bin sicher, dass ich schneller laufen kann. Im Training bin ich auch schnell." Selten war die Deutsche Meisterin der letzten vier Jahre zufrieden in dieser Saison. Und da war es irgendwie symptomatisch, dass ausgerechnet bei ihrem DM-Finale in Ulm der schönste Platzregen des Wochenendes vom Himmel donnerte. Abgehakt. Zürich ist ein neues Abenteuer, und in der Schweiz will sich Esther Cremer ein hohes Gut im Leistungssport erarbeiten: Lockerheit. "In den letzten Rennen", schildert sie, "war ich zu verkrampft, die Lockerheit hat einfach gefehlt. Und so habe ich zu viel Kraft investiert." Blöd, denn auch für Cremer gilt: "Locker bin ich immer am schnellsten." Bei der Team-EM in Braunschweig, fügt sie hinzu, habe sie das ja auch ganz gut umgesetzt. In der Tat: Zweite war sie da. Nicht so übel. Im Moment bereitet sich Esther Cremer in Leverkusen mit den Staffel-Kolleginnen auf die EM vor. Der Endspurt vor einer Woche, die es in sich haben könnte. Denn da ist ja in der Tat auch noch die 4x400-Meter-Staffel: "Wenn alles klappt, habe ich fünf Läufe in sechs Tagen." Halb so wild: "Vier hatte ich schon mal." Die Staffel-Konkurrenz kann die Wattenscheiderin schlecht einschätzen, deswegen erinnert sie auch einfach noch mal an die Team-EM: "Brauschweig war gut." In der Tat: Das Frauen-Quartett belegte Rang zwei, und am Ende hatte Deutschland den Titel.
 
Am Dienstagabend übertragen ZDF und EUROSPORT live. Insgesamt sind ja am ersten Wettkampftag bereits fünf Wattenscheider im Einsatz: neben Esther Cremer noch Daniel Jasinski (Diskus-Qualifikation), Julian Reus (Vorlauf 100 Meter), David Fiegen (Vorlauf 800 Meter) und Sosthene Moguenara (Weitsprung-Qualifikation).