Vaterfreuden beflügeln. Das hat sich jetzt in Zeulenroda gezeigt.
Robert Hering, Sprinter des TV Wattenscheid 01 und seit einigen Tagen Vater, hat beim dortigen Leichtathletik-Meeting einen Doppelsieg über 100 und 200 Meter hingelegt. Hering ließ die Konkurrenz in 10,40 und 20,99 Sekunden hinter sich. Diese Konkurrenz bestand wie immer, wenn es um den Sprint in Deutschland geht, zum Teil aus Vereinskollegen. Youngster Philipp Trutenat wurde in beiden Rennen starker Vierter (10,55 / 21,42 Sekunden). Über die 200 Meter belegten dazu noch Noel Fiener (21,57) und Martin Brieger (21,68) die Plätze Fünf und Sechs.
Ebenfalls frisch gebackener Vater ist Hürdensprinter Erik Balnuweit - und auch der hat in Zeulenroda gezeigt, dass mit ihm in dieser Saison zu rechnen ist. Der Wattenscheider belegte in einem gut besetzten Rennen den zweiten Platz, nachdem er einen hochsouveränen Vorlauf hingelegt hatte. Mit der Final-Zeit von 13, 57 Sekunden war der mehrfache deutsche Hallenmeister am Ende nicht ganz zufrieden - aber es gibt ja noch ein paar Chancen, auch in diesem Jahr Topläufe hinzulegen.
Beim Sinner Hochsprungmeeting hat es für Hochspringerin Viktoria Gottlieb indes nicht ganz so geklappt wie sie sich das vielleicht gewünscht hätte - auch wenn ihre Höhe von 1,82 Meter noch vor zwei Wochen persönliche Bestleistung bedeutet hätte. Nur hat die junge Wattenscheiderin nach ihrem 1,90-Meter-Satz vom letzten Wochenende natürlich auch gestiegene Ansprüche. Am Ende kam für Viktoria Gottlieb im hessischen Sinn unter extrem schwierigen Wetterbedingungen und mehreren Unterbrechungen des Wettkampfs ein vierter Platz heraus, höhengleich mit der Drittplatzierten.
Zum Schluss noch ein Sieg, der bitter schmeckt. Im Falle der längst zurückgetretenen Wattenscheider 400-Meter-Läuferin Esther Cremer kann das gar nicht anders sein. Auch wenn sich Esther Cremer, die dem TV Wattenscheid 01 stets freundschaftlich verbunden geblieben ist, jetzt Europameisterin nennen darf. Der europäische Leichtathletik-Verband EEA hat die Ergebnisliste der Europameisterschaften von Barcelona im Jahre 2010 geändert. Demnach ist die damals zweitplatzierte deutsche 4 mal 400-Meter-Staffel, deren Mitglied Esther Cremer war, auf den ersten Platz hochgestuft worden, weil bei Gewinner-Mannschaft von damals, der russischen Staffel, Doping nachgewiesen werden konnte. Den Sieg im Stadion ersetzt das allerdings niemals. Trotzdem von dieser Stelle aus: Glückwunsch, Esther Cremer.