Hochsprung: Gottlieb schafft Sensationelles

27.05.2018

Manchmal geschehen kleine Wunder. An diesem Wochenende hat die Wattenscheider Hochspringerin Viktoria Gottlieb ihr ganz persönliches Wunder erlebt - im positiven Sinne. Die von Sabine Braun trainierte und hochtalentierte junge Hochspringerin des TV Wattenscheid 01 Leichtathletik hat für alle überaschend die Norm für die Europameisterschaften im August in Berlin geknackt - mit persönlicher Bestleistung. 1,90 Meter überquerte die Wattenscheiderin bei ihrem Sieg bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim. Und das im dritten und letzten Versuch: "Ich war trotzdem hochkonzentriert, wir sind mit kleinen Steigerungen weitergesprungen, das waren für mich gleich mehrere Bestleistungen hintereinander. Jetzt hoffe ich natürlich auf die Nominierung, bisher haben drei die Norm geschafft, und drei dürfen starten", sagte Gottlieb nach dem Wettkampf. Das Geheimnis hinter der Leistungssteigerung: zielgerichtetes Training: "Wir haben daran gearbeitet, die Anlaufgeschwindigkeit zu verbesser, ich habe jetzt in der Kurve mehr Druck. Schön, dass sich das so schnell in Höhe umgesetzt hat."

"Das ist das Schöne am Sport, dass es immer noch so überraschende und schöne Momente gibt, dafür tun wir das", sagte TV 01-Manager Michael Huke nach diesem für den TV Wattenscheid äußerst erfolgreichen Wochenende.

In Weinheim holte sich auch Sosthene Moguenara einen Platz auf dem Treppchen. Die Wattenscheider Weitspringerin und Dritte der diesjhrigen Hallen-WM wurde mit guten 6,84 Metern Zweite, eine Weite, die ihre gute Form bestätigt und ebenso zur Teilnahme an den Europameisterschaften berechtigt.

Über 100 Meter Hürden wurde Monika Zapalska Dritte in 13,75 Sekunden.

Auch Marius Probst mit Norm-Erfüllung über 1500 Meter

Der belgische Fünftausend-Seelen Ort Oordegem scheint der Lieblingsplatz von Marius Probst zu werden. Zum bereits dritten Mal in seiner Karriere lief der Wattenscheider U-23-Europameister beim dortigen IFAM-Meeting eine WM-Norm. Nachdem es in den Vorjahren die Norm für die U-23-Altersklasse war, konnte Probst über die 1500 Meter an diesem Wochenende sogar die vom DLV geforderten 3:38,00 Minuten unterbieten. Und wie: 3:37,07 zeigte die Uhr im Ziel. Dabei sah es anfänglich gar nicht danach aus: "Nach 800 Metern war die Durchgangszeit viel zu langsam, das sah nicht nach einer Quali aus", sagt TV-01-Chef- und Lauftrainer Tono Kirschbaum, "aber dann hat Marius einen wahren Turbo gezündet." Dem hatte die internationale Konkurrenz nichts entgegen zu setzen. Mit über einer Sekunde Vorsprung siegte Marius Probst in neuer persönlicher Bestzeit.

Doch damit nicht genug: der ebenfalls zum Wattenscheider Lauf-Team gehörende Amanal Petros unterbot in Oordegem die Norm für die 5000 Meter in Berlin deutlich. Die über 10.000 Meter hatte er sich unlängst schon geholt. Am Ende lief er 13:34,14 Minuten, gefordert waren 13:40. Damit hat die Trainingsgruppe von Tono Kirschbaum schon jetzt 5 EM-Normen eingefahren. Tom Gröschel, der für Rostock startet, aber in Wattenscheid trainiert und mit Marius Probst und anderen in einer Wohngemeinschaft lebt, hatte ebenso wie Hendrick Pfeiffer die Norm im Marathon geschafft. Am Freitag wurde Hendrick Pfeiffer endgültig von DLV für den EM-Marathon in Berlin nominiert. Laura Hottenrott wurde für die Europacup-Mannschaft im Marathon benannt.

Jasinski weiter auf gutem Weg

Daniel Jasinski kämpft weiter um seine EM-Nominierung - und die Chancen darauf stehen seit diesem Wochenende besser. Bei den Halleschen Werfertagen überbot der Diskuswerfer des TV Wattenscheid 01 die geforderten 64 Meter wieder deutlich. Am Ende waren es ein vierter Platz und eine Weite von 65,91 Metern. Was den Wattenscheider Diskuswerfer aber noch mehr gefreut haben dürfte: an diesem Wochenende war er in einem international stark besetzten Feld der beste Deutsche - und platzierte sich vor allen nationalen Konkurrenten um einen Platz im EM-Team, wie zum Beispiel Olympiasieger Christoph Harting.

Sprinter in Jena

Für die Sprinter des TV Wattenscheid 01 luft es im Moment dagegen noch nicht so ganz rund. Nach einem erfolgreichen Trainingslager und guten Zeiten in den USA rennen die Wattenscheider im Moment ihrer Form noch ein bisschen hinterher - allerdings kommen die Höhepunkte der Saison ja noch. Beim 22. Nationalen Sparkassenmeeting in Jena überzeugte nur Philipp Trutenat, der immer noch bei den Junioren laufen könnte. Trutenat wurde in 10,37 Sekunden guter Fünfter des Finales über die 100 Meter der Männer. Robert Hering schaffte einen sechsten Platz (10,40), Maurice Huke wurde Achter (10,97), war allerdings durch eine Entzündung in der Kniekehle stark beeinträchtigt.