Jugend-DM: TV Wattenscheid 01 mit starkem Nachwuchs-Team nach Rostock

29.07.2021

Am Wochenende (30.07. – 01.08.) finden in Rostock die Deutschen Jugendmeisterschaften (U18/U20) statt. Der TV Wattenscheid 01 geht mit einem starken Team an den Start. „Drei bis fünf Medaillen sind das Ziel“, sagt der neue Jugend-Cheftrainer Frank Bartschat.
Den Deutschen Meistertitel als Ziel gesetzt hat sich Werferin Pia Northoff. Zuletzt Platz fünf bei der U20-Europameisterschaft in Tallinn belegt, will sie auch am Wochenende ihren Diskus weit werfen. Über 50 Meter sind das Ziel. Sie will an ihre guten Leistungen in Düsseldorf anknüpfen, als sie ihren Diskus auf 53,80 Meter bugsierte. „Nachdem die U20-Weltmeisterschaften jetzt abgesagt worden sind für das DLV-Team, sehe ich die Deutschen Meisterschaften als meinen letzten Saison-Höhepunkt. Ich bin fokussiert und die Vorbereitungen laufen gut“, so die 18-Jährige.
In der U18 will Nachwuchs Sprinter Lennart Hartenberg ganz vorne mitmischen. In diesem Jahr ist er bereits international für Deutschland gestartet, bei der U20-EM in Tallinn. In Rostock geht er über 100 Meter in der U18-Konkurrenz an den Start. In der Meldeliste steht er auf Platz eins – mit 10,53 Sekunden. Zu viel Druck machen will sich Hartenberg aber nicht. In seinen Wettkampf geht er gleichermaßen freudig und fokussiert. „Ich freu mich sehr auf die DM. Ich versuche mein Ding zu machen. Weil ich als Favorit an den Start gehe, ist Gold mein Ziel, aber es kann im Sprint auch immer viel passieren“, so Hartenberg.
Ebenfalls auf Platz eins der Meldeliste ist Hürden-Talent Aaliyah Mbenda. Für sie wird es die erste Deutsche Meisterschaft in der Favoritenrolle. Für die Mbenda ist es deshalb wichtig, sich selbst nicht zu verrückt zu machen. „Mir ist klar, dass ich aufgrund der Platzierung einen gewissen Druck haben werde. Aber ich möchte mir nicht zusätzlich noch mehr Lasten auf die Schultern packen“, so Mbenda. Ihr Plan: Ein Schritt nach dem anderen. „Erstmal will ich den Vorlauf überstehen, bei Hürden weiß man nie zu 100 Prozent, ob man durchkommt. Im Finale will ich dann einfach das abrufen, was ich an dem Tag draufhabe. Ich bin sehr zuversichtlich und fokussiert.“
Medaillenchancen hat auch Neuzugang Mateusz Lewandowski über die 400 Meter Hürden. Er steht mit 52,43 Sekunden auf Platz zwei der Meldeliste und könnte sich am Wochenende den Traum von einer Medaille erfüllen. Genauso wie Weitspringerin Nicola Kondziella. Gemeldet ist sie mit 6,19 Metern. Ihre persönliche Bestleistung aus der Halle liegt bei 6,31 Meter. Im letzten Jahr gab es für sie Gold. Das zu verteidigen, ist in diesem Jahr eine Herausforderung. Vor ihr in der Meldeliste liegt Mikaelle Assani (LG Region Karlsruhe) mit einer persönlichen Bestleistung von 6,64 Metern. Für Trainer Peter Schnabel steht eine spezielle Medaille daher auch nicht im Vordergrund: „Ich wünsche mir für Nicola, dass sie die Leistungen, die sie im Training andeutet, auch im Wettkampf zeigen kann, das wäre ein riesen Erfolg“, so Schnabel.
Auch Sprinter Rodi Issa und Hürdensprinter Mark Petruschka schielen in den U18 Wettkämpfen auf Edelmetall. Beide stehen auf Platz drei der Meldeliste in ihrer Disziplin (100 Meter/110m Hürden). Für sie war es bisher aber keine leichte Saison. „Rodi konnte Corona-bedingt erst im März ins Training einsteigen“, so Jugendcheftrainer Frank Bartschat. Auch Mark Petruschka hatte lange mit einer Verletzung zu kämpfen und trainiert erst seit fünf Wochen wieder. „Eine Medaille wäre für jeden der beiden ein großartiges Ziel, aber gerade bei den jungen Athleten erlebt man häufig, dass sie dem Druck, den sie sich selbst machen, nicht unbedingt gerecht werden. Das ist aber keine Enttäuschung, sondern einfach ein normaler Lernprozess.“
Insgesamt geht der TV Wattenscheid 01 mit einem 20-köpfigen Team an den Start. Unter den aussichtsreichen Starter:innen ist z.B. auch Sprinterin Sophie Bleibtreu, die in diesem Jahr U20-EM-Norm gelaufen ist und die DLV-Nachwuchs-Nationalmannschaft als Teil des Staffelteams nach Tallinn begleiten durfte. Auch für Athleten wie Felix Becker (5.000m – U20), Noah Braida (110m Hürden – U18) oder Jolie Bomert (Dreisprung- U18) liegt eine Medaille, zumindest aber eine Endkampfplatzierung, im Bereich ihrer Möglichkeiten.
„Als Team ist es unser Ziel mit drei bis fünf Medaillen aus der Meisterschaft rauszukommen. Alles andere wäre eine riesige Überraschung“, so Frank Bartschat. „Ich hoffe auf viele positive Überraschungen, aber natürlich wird es auch den ein oder anderen Athleten geben, der nicht an seine Leistung rankommen wird. Wir sind ein junges Team, da ist das ganz normal und gehört dazu. Viel wichtiger als nur Medaillen sind ohnehin persönliche Bestleistungen und Saisonbestleistungen. Wenn mehr als die Hälfte eine PB macht, wäre das ein riesiger Erfolg“.