Pia Northoff glänzt beim Schönebecker SoleCup

26.05.2019

Wurftalent Pia Northoff hat an diesem Wochenende für eine große Überraschung gesorgt. Bei besten Bedingungen stellte die junge Diskuswerferin beim Schönebecker SoleCup ihr herausragendes Talent unter Beweis. Die Wattenscheiderin trat als Jüngste im Feld der weiblichen U20 an und fuhr einen deutlichen Sieg ein. Schon im ersten Wurf glänzte sie mit einem Wurf auf 52,98 Meter, nur wenige Zentimeter unter ihrer neuen persönlichen Bestleistung (53,23 Meter) von Anfang Mai. „Eine riesige Erleichterung war das“, freute sich die 16-Jährige nach ihrem Wettkampf. Im dritten Versuch steigerte sie sich dann nochmal deutlich. Sie schleuderte ihren Diskus auf 57,36 Meter und überbot mit diesem Wurf nicht nur die Norm für die U20-EM im schwedischen Boras, sondern auch die Norm für die U23-EM (Gävle, Schweden), für die sie jedoch nicht startberechtigt ist. Sicherlich wird die junge Wattenscheiderin aber auch im Rennen um einen Platz beim EYOF (European Youth Olympic Festival) eine heiße Kandidatin sein. „Dass es im dritten Versuch dann nochmal so weit ging, das ist einfach unfassbar. Damit habe ich gar nicht gerechnet! Ich bin wirklich sehr zufrieden“, freute sich das Nachwuchstalent. Bei welchem internationalen Großereignis sie am liebsten an den Start gehen würde, weiß sie aber noch nicht. "Wir werden die internationalen Ergebnisse beobachten und in unsere Entscheidung mit einfließen lassen, wenn ich mich qualifiziere. Der Nachteil vom EYOF ist die zeitlich Überschneidung mit den deutschen Meisterschaften", so Northoff.

Ebenfalls stark präsentierte sich ihr älterer Bruder Timo Northoff. Im gemischten Wettbewerb setzte er sich mit 18,70 Metern an die Spitze der männlichen Jugend U20 und hakte damit sein Ziel, die Norm für die U20-EM im schwedischen Boras ab. Das Ergebnis hätte kaum eindeutiger sein können. Vier von sechs Stößen gingen über die 18 Meter-Marke und hätten für den Sieg gereicht. Im vierten Versuch fiel mit seinem Stoß über die geforderten 18,50 Meter dann die EM-Norm. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich aber keinen Stoß so richtig erwischt. Das Einstoßen war richtig vielversprechend, danach hatte ich mir erhofft, dass es etwas weiter geht. Aber letztendlich bin ich wirklich sehr zufrieden, dass ich die Norm abhaken konnte“, freute sich der 19-Jährige.

Noah Braida mit starken Leistungen in Recklinghausen

Und noch ein Wattenscheider Nachwuchstalent zeigte an diesem Wochenende starke Leistungen. Beim 13. Kia-Engbert Sportfest in Recklinghausen holte Noah Braida gleich drei Mal Gold und glänzte zusätzlich mit zwei starken persönlichen Bestleistungen: Über die Hürden rannte er mit 10,93 Sekunden erstmals unter 11 Sekunden. Über die 100 Meter pulverisierte er seine alte Bestleistung (11,64 Sekunden) und rannte 11,51 Sekunden. Mit beiden Zeiten unterbot er die geforderten DM-Normen deutlich. Im Weitsprung überbot er mit einem Sprung auf 6,40 Meter ebenfalls die DM-Norm (6,20 Meter). „Das war ein hervorragender Wettkampf von Noah, wirklich ein riesen Wettkampf. Da kann man sich wirklich auf die Blockwettkampfmeisterschaften am 2. Juni in Hagen freuen“, freute sich Trainer Sebastian Kraus. Auch seine restlichen Schützlinge: Robert Paulus, Stefan Bertmann, Julius Mimberg und Alexander Thumser präsentierten sich gut und rannten alle eine neue persönliche Bestzeit über die 100 Meter.

Solide Leistungen der Para-Athleten beim Grand Prix in Nottwil

Ein Teil der Wattenscheider Para-Athleten hatte sich Anfang der Woche auf dem Weg in die Schweiz gemacht, um sich beim Grand Prix in Nottwil der internationalen Konkurrenz zu stellen. 400 Athleten aus 19 Nationen traten von Freitag bis Sonntag beim Grand Prix an. Mit dabei die Wattenscheider Paralympics-Medaillen-Gewinnerin Katrin Müller-Rottgardt mit ihrem Guide Noel Fiener und Sprint- und Sprungtalent Marcel Böttger.

Bei schwierigen Bedingungen zeigten beide Para-Athleten im teils regnerischen Nottwil gute Leistungen. Über 200 Meter rannte Müller-Rottgardt mit 25,99 Sekunden eine solide Zeit. Über die kürzere 100 Meter-Sprintstrecke rannte sie im Vorlauf am Freitag (24.05.) gemeinsam mit ihrem Guide Noel Fiener gute 12,66 Sekunden. Trotz starken Regens zeigte sie im Finale am Samstag mit 12,81 Sekunden eine solide Zeit. Damit platzierte sich Müller-Rottgardt als beste Deutsche auf dem Silberrang – ein Erfolg für die Wattenscheiderin. „Die beiden haben das gut gemacht. Es hat wirklich wie aus Eimern gegossen und war haben mit viel Wind zu kämpfen gehabt“, ordnete Trainerin Simone Lüth die Leistungen ihrer Athleten ein. „Leider kämpfen Katrin und Noel noch etwas mit der Umstellung auf das weitere Band. Durch den größeren Abstand hat Katrin nicht mehr die extreme Führung von ihrem Guide. Der Endlauf war technisch deutlich besser als der Vorlauf, das freut mich. Wir arbeiten im Training weiter daran, dass es besser wird.“
Marcel Böttger glänzte im 100 Meter-Vorlauf mit einer starken neuen Bestzeit. Mit 11,64 Sekunden verbesserte er sich um fast ein Zehntel und zog als insgesamt Fünfter in das international besetzte Finale ein, wo er mit 11,75 Sekunden noch einmal eine gute Leistung abrufen konnte.

Beide Athleten traten auch im Weitsprung an und zeigten solide Sprünge. Mit 4,74 Metern siegte Katrin Müller-Rottgardt im Wettbewerb. Auch Marcel Böttger holte Gold mit einer Weite von 5,96 Metern. „Toll, dass beide den Wettkampf für sich entscheiden konnten. Leider haben die Bedingungen keine weiteren Sprünge möglich gemacht."