Rhede: Erewa mit zwei Siegen, Kurschilgen steigert sich

05.07.2015

Der Deutsche 200-Meter-Meister und -Hallenmeister Robin Erewa vom TV Wattenscheid 01 hat sich beim Internationalen Leichtathletik-Meeting in Rhede gleich auf beiden Sprintstrecken durchgesetzt. Die 100 Meter gewann er in 10,39 Sekunden. Über 200 Meter hatte der Staffel-WM-Dritte mit 21,02 Sekunden die Nase vorn – und zwar ziemlich deutlich vor dem Leverkusener Aleixo-Platini Menga (21,37 sec). „Normalerweise mache ich aus 10,39 über 100 Meter auch noch über 200 etwas Ordentliches, aber über 200 Meter wehte einfach ein viel zu heftiger Gegenwind“, bat Erewa um Verständnis für die Zeit. Mit 20,49 Sekunden grüßt der Wattenscheider ja seit Mitte Mai von der Spitze der deutschen Jahresbestenliste. „Das war ein Sturm bei Robins Rennen“, war sich Erewas Teamkollege Alexander Kosenkow sicher. Der Staffel-Vizeeuropameister wurde in Rhede Dritter über 100 Meter (10,44 sec) – ein Aufwärtstrend, nachdem Kosenkow zuletzt mit seinem Auftritt in Berlin ja nicht zufrieden war. „Ich bin auf dem richtigen Weg, das war für den Wind und nach der Erfahrung von Berlin ganz gut. Jetzt hoffe ich, beim nächsten Rennen eine tiefe 10,30er-Zeit anbieten zu können.“
Maximilian Ruth testete noch einmal die Form vor dem Abflug zur U23-Europameisterschaft in Tallinn – 22,04 Sekunden über 200 Meter sprangen heraus; Peter Adjayi benötigte 22,06 Sekunden, Sebastian Ernst 22,09 Sekunden.
Bei den Frauen wurde Christina Haack Fünfte über 100 Meter (11,75 sec), Maike Dix in der Gesamtabrechnung Achte. Über 200 Meter landeten Haack (23,91 sec) und Dix auf den Plätzen vier und fünf.
Christina Zwirner zeigte sich auf der Stadionrunde (57,43 sec), während Wattenscheids Deutsche U23-Meisterin Janine Lins über 1.500 Meter in 4:32,13 Minuten auf Rang zwei kam.
Lisa Kurschilgen gewann die Weitsprung-Konkurrenz mit der neuen Saisonbestleistung von 6,30 Metern und bei weitgehend trockenen Wetterbedingungen. „Ich bin zufrieden“, sagte die Dritte der Deutschen Hallen-Meisterschaften von Karlsruhe, „so langsam wird’s. Ich hatte sechs Wochen Rückenprobleme, dazu eine Entzündung an der Ferse. Aber es wird alles besser. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.“ Und Eichhörnchen Kurschilgen fehlen noch fünf Zentimeter an der Norm für die Deutschen Meisterschaften, bei denen der Weitsprung ja bereits am Freitagabend (24. Juli) in der Nürnberger City ausgetragen wird. Am kommenden Sonntag will die Wattenscheiderin bei den Westdeutschen Meisterschaften in Recklinghausen den ultimativen Angriff starten: „Ich hab so Bock auf diesen Steg in Nürnberg! Ich lade alle ein, mich am Sonntag in Recklinghausen zu unterstützen!“
Insgesamt war es kein Sonntag für Top-Leistungen in Rhede – aber Wattenscheids Sprintcoach André Ernst meinte: „Man sagt ja: Wettkampf ist das beste Training. So gesehen war es nicht falsch, dass wir angetreten sind. Jetzt heißt es: Abhaken und weitermachen!“

Die Wattenscheider Kugelstoßerin Denise Hinrichs hat in Hilversum mit 16,49 Metern Platz zwei belegt. Angesichts der Weite sprach sie aber von einem finsteren Tag: „Nach ansprechenden Trainingsleistungen hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Schlappe Beine, starker Wind und ein Temperaturunterschied von 17 Grad im Vergleich zu Samstag haben mir aber leider den Zahn gezogen.“