Ritter und Ekimov - zwei Werfer für Wattenscheid

26.11.2015

Der TV Wattenscheid 01 vermeldet zwei Neuzugänge im Wurfbereich. Leonid Ekimov (24) wechselt vom LC Paderborn ins Ruhrgebiet. Den Nachwuchsbereich verstärkt U18-Kugelstoß-Weltmeisterin Julia Ritter (17) vom SuS Oberaden.
Unter Wurfcoach Miroslaw Jasinski will Leonid Ekimov den nächsten Schritt nach vorne machen. Der Kugelstoßer mit russischen Wurzeln und deutschem Pass hat sich in diesem Jahr auf 18,53 Meter verbessert. „Ich möchte mich weiterentwickeln“, sagt Ekimov – zunächst auf 19 Meter im kommenden Jahr, dann langfristig auch die 20 Meter packen. „Es soll Richtung Olympianorm gehen, aber erstmal möchte ich stabil die 19 Meter stoßen. Wenn man das stößt, kann man Dritter bei der DM werden“, erklärt der 1,94-Meter-Hüne, der in Tadschikistan geboren ist. Mit seiner Saison ist er zufrieden. Nur der zehnte Platz in Nürnberg bei der DM in Nürnberg störte ihn: Da habe er einen Meter kürzer gestoßen als sonst – und verpasste das Finale. „Ein Katastrophen-Wettkampf“, sagt er selbstkritisch.
Seine Familie sei eine Sportfamilie: Vater Nikolai war Sprinter, sein Bruder fährt Bob für die Schweiz, die Schwester ist Weitspringerin und die Mutter war sowjetische Basketballspielerin. Bei seinem Vater hatte Ekimov bislang trainiert. „Er konnte mich bis 18,50 bringen, alles Weitere will ich mit Miro machen“, sagt der Kugelstoßer, der sich auf die guten Trainingsmöglichkeiten am Wattenscheider Olympiastützpunkt freut und die Hallensaison voll mitnimmt. „Leonid ist ein junger Typ, weil er erst 2013 intensiv mit leichtathletikspezifischen Wurfdisziplinen angefangen hat“, sagt TV-01-Manager Michael Huke über den 24-Jährigen und weiter: „Wir wollen die Reserven aus ihm herausholen. 20 Meter traue ich ihm zu.“
 
In der Weltspitze ist Julia Ritter bereits angekommen. Sie galt bei ihrem Heimatverein SuS Oberaden als Aushängeschild und wird dem Klub auch weiter verbunden sein. Denn obwohl Ritter im kommenden Jahr im Wattenscheider Dress stößt, wird die Weltmeisterin ihrem Verein weiter verbunden werden. Das war ihr wichtig, einerseits aus Tradition, andererseits, weil das Abi 2016 ansteht und Ritter dann kurze Wege zu den Trainingsstätten von ihrem Wohnort aus hat. Dafür war Ritter sogar ein Jahr später nach Wattenscheid gewechselt. Ursprünglich war ihr Wechsel schon mal für 2015 angedacht gewesen. „Ich wollte für Oberaden noch Weltmeisterin werden“, sagt die 17-Jährige – das hat sie geschafft. In Cali stieß sie auf ihre Bestweite (18,53 Meter – wie Ekimov) und fuhr ihren bislang größten Triumph ein. Das heißt natürlich nicht, dass sie das für den TV Wattenscheid nicht auch erreichen will. Gelegenheiten wird es geben, schon 2016: Ritter rückt in die U20 auf – und hier stehen wieder Weltmeisterschaften an, vielleicht ja sogar mit einem Doppelstart mit der Kugel und dem Diskus. Ritter: „Ich will so weit vorne mitwerfen, wie es geht.“ Ihr Geheimnis: Training, Training und nochmals Training, sagt Peter Maeder vom SuS Oberaden, der ihren Weg lange Jahre begleitet hat. Dabei sei sie fast immer fröhlich. Der Spaß am knallharten Leistungssport, verbunden mit ihrer freundlichen, weltoffenen Art mache sie selbst bei der Konkurrenz zur sympathischen Mitstreiterin. Das mittelfristige Ziel sei die Heim-EM in Berlin. Und dann gibt es ja noch größere Bühnen. „Wir erhoffen uns, dass sie nach der Jugendklasse auch mal Olympia-Teilnehmerin wird“, sagt Manger Michael Huke.