Saisonfazit: Die Jugendabteilung ist zufrieden

17.12.2014

Was ein starkes Jahr für die Jugendabteilung des TV Wattenscheid 01. Deutsche Meisterschaften in Wattenscheid, Weltmeisterschaften in den USA und ein Deutscher Rekord – es war ein überaus erfolgreiches Jahr, auf das die Wattenscheider Jugendlichen zurückblicken können.
Jugendtrainer Markus Kubillus denkt nicht nur auf Bundesebene, er denkt in internationalen Dimensionen. Und deshalb waren für ihn vor allem Hochspringer Falk Wendrich und Kugelstoßerin Laura Jokeit die Gesichter der Saison. Bei den Weltmeisterschaften in Eugene (USA) belegte Wendrich Platz fünf. „Nach einem Jahr voller Pech hat er sich wieder in der Weltspitze gezeigt. Das war eine super Vorstellung“, sagt Kubillus, der bedauert, dass Wendrich zurück nach Soest geht. Und auch für Jokeit, die sich in der Saison mehr und mehr steigerte, in Eugene Zwölfte wurde und beim TV 01 einen Vertrag unterschrieben hat, hat Kubillus nur Lob übrig: „Das war ein Top-Ergebnis!“ Zudem gewann Jokeit den Förderpreis „Eliteschülerin des Sports“ des Deutschen Olympischen Sportbundes – und das hat sie verdient!
Was ein Heimspiel im eigenen Stadion doch bewirken kann… Die Jugendmeisterschaften in der Lohrheide gehörten zu den erfolgreichsten nationalen Meisterschaften überhaupt. „Das war ein unglaubliches Ding, das habe ich noch nicht erlebt“, schwärmt der Jugendtrainer, der sah, wie Jokeit und Wendrich Gold absahnten, sich auch die weibliche U18-Staffel durchsetzte, Peter Adjayi Silber holte und vier weitere Bronzemedaillen an Wattenscheider Jugendliche gingen. Zusammen mit der 4x400-Meter-Staffel, die sich in Ulm zuvor Gold gesichert hatte, holten Wattenscheids U20- und U18-Athleten neun DM-Medaillen. Und es hätten sogar noch mehr sein können: Denn auch mehrere vierte Plätze heimsten die Wattenscheider ein. „Da haben sich unsere Jugendlichen super präsentiert. Wer ab dem Zeitpunkt Leichtathletik nicht liebt, dem kann ich nicht mehr helfen. Das macht einfach Spaß. Da freut man sich über jeden Tag, den man auf dem Platz stand.“
Und es könnte in den nächsten Jahren noch besser werden. Vielversprechende Talente wie Keshia Kwadwo, die bei der ersten U16-DM in Köln im 100-Meter-Sprint und mit der Staffel gewann, sich auch noch den Deutschen Uralt-Rekord bei der U16 aus DDR-Zeiten (11,80 sec) sicherte, kommen in die Jugendjahrgänge. Sie ist der prominenteste Name des gut besetzten Jahrgangs 1999. Insgesamt rücken mehr U16-Athleten zur U18 auf, als U20-Athleten die Jugend verlassen, um in den Männer- und Frauenbereich zu wechseln.
„Und das waren nur die Leistungsträger. Insgesamt hat die Jugendabteilung noch viel mehr erreicht, nämlich auf Westdeutscher und Westfälischer Ebene. Die Perspektive sieht sicherlich klasse aus. Wir sind gut aufgestellt“, erklärt Kubillus. Das läge seiner Meinung nach auch an den guten Bedingungen, die Wattenscheid ausmachen. „Wir haben als Leichtathletikverein eine Ausnahmestellung im Ruhrgebiet. Die Stadt bietet uns einen super organisierten Stützpunkt. Einziger kleiner Kritikpunkt: Das Stadion würden die Leichtathleten um Kubillus gerne uneingeschränkt nutzen. Große Sorgen macht ihm dagegen das Bildungssystem in NRW: „G8 macht uns von Jahr zu Jahr mehr zu schaffen. Das Training muss sich nach G8 richten und in der knapp bemessenen Zeit stattfinden. Eine entspannte Vorgehensweise ist so nicht mehr möglich. Uns gehen auch Leute dadurch verloren.“