Silvesterlauf: Wattenscheider Doppelsieg in Soest

01.01.2020

Dieser Ausflug nach Werl und Soest hat sich gelohnt: Hendrik Pfeiffer und Laura Hottenrott haben beim größten Silvesterlauf der Republik einen Wattenscheider Doppelsieg eingefahren. Über 15 Kilometer dominierten die beiden Langstreckler des TV Wattenscheid 01 ihre Konkurrenzen bei den Männern wie bei den Frauen und wurden ihren Favoritenrollen mehr als gerecht.

Hendrik Pfeiffer kam nach 44:47 Minuten ins Ziel – rund vier Minuten vor dem Zweitplatzierten: „das war sehr gut, gerechnet auf die Zeiten bei einem Halbmarathon schon im Bereich meiner Bestzeit“, sagte Hendrik Pfeiffer einen Tag nach seinem Rennen, das zum Schluss ein bisschen wie eine One-Man-Show aussah, „damit hätte ich nicht gerechnet, ich war noch kurz vorher im Urlaub, auf einer Kreuzfahrt. Ich war selber ein bisschen überrascht, dass die Zeit am Ende so gut war und es so einsam wurde, weil ich die letzten Wochen nicht so gut trainiert habe. Die Leute haben einen so gepuscht. Das war ein Supererlebnis. Deswegen war es gar nicht so schlimm allein zu sein. So kann man das Jahr ausklingen lassen“. Am Montag geht es für Hendrik Pfeiffer gemeinsam mit seinen Vereinskollegen Amanal Petros und Nils Voigt in ein erstes Höhentrainingslager in Kenia – und der Marathonspezialist des TV Wattenscheid ist schon lange nicht mehr so zuversichtlich in eine Saison gegangen wie in diesem Olympia-Jahr: „wenn man mit so einer guten Form in die Vorbereitung gehen kann, dann kommt am Ende noch was Gutes raus. In den letzten Jahren kam ich immer aus einer Verletzung, obwohl ich vorher noch einen guten Marathon gelaufen war. Das ist jetzt anders. Jetzt kann ich eine gute Vorbereitung draufsetzen“, sagte der zweimalige Sieger des Köln-Marathons. Direkt nach dem vierwöchigen Trainingslager in Afrika startet Hendrik Pfeiffer im niederländischen Appeldoorn, im Frühjahr will er beim Marathon in London die Norm für die Olympischen Spiele in Tokio angreifen: „Ob das mit London aber klappt, weiß ich jetzt noch nicht, ich habe noch keine Startzusage. Der Frühjahrsmarathon ist aber meine letzte Chance auf Olympia. Aber es gibt ja auch noch die Europameisterschaften in Paris in diesem Jahr.“

Genau so glücklich war Laura Hottenrott: die Wattenscheiderin holte sich den Sieg auf der Strecke zwischen der Werler Stadthalle und dem Soester Marktplatz, die auch über die Bundestraße 1 führt, in überlegener Manier, mit mehr als einer Minute Vorsprung vor der Titelverteidigerin Fabienne Königstein aus Mannheim. Ihre Zeit: 51:00 Minuten. Das bedeutete Bestzeit für diese Veranstaltung – die bisherige Bestzeit (51:12) hatte Claudia Metzner, damals auch für den TV Wattenscheid 01 am Start, gehalten, seit dem Jahr 1993. War der Sieg in Soest für Hendrik Pfeiffer noch etwas ganz Neues, kannte Laura Hottenrott das Gefühl schon – die Wattenscheiderin hatte schon zweimal dort gewonnen, in den letzten zwei Jahren aber pausiert. „Es war ein Superrennen“, sagte Hottenrott nach der Siegerehrung, „sicher war es eine andere Situation als in den Jahren zuvor, weil Fabienne und ich aufeinander getroffen sind und wir haben in den Jahren zuvor gewonnen. Das war motivierend für uns beide. Deswegen ist so eine schnelle Zeit herumgekommen“.