U20-WM Tampere: Kwadwo verpasst Medaille knapp, Meinikmann Siebte

12.07.2018

Bei der U20-Weltmeisterschaft im finnischen Tampere schrammte Keshia Kwadwo über 100 Meter knapp an einer Medaille vorbei. Als Vierte verpasste sie mit einer Zeit von 11,41 Sekunden den Platz auf dem Treppchen nur um vier Hundertstelsekunden, dennoch überwiegt bei Trainer Slawomir Filipowski die Feude: „Das war ein großer Erfolg. Wir haben im Vorfeld die Endlaufteilnahme als Ziel gehabt. Möglicherweise ist Keshia ein bisschen enttäuscht, weil es dann doch so knapp an einer Medaille vorbei war, aber wir haben hart für diesen vierten Platz in der Welt gearbeitet“, so Filipowski. „Nach dem Vorlauf haben wir einige Dinge korrigiert und das hat sie auch super umgesetzt. Leider war sie im Finale ein bisschen verkrampft und hat in der Startphase Zeit liegen gelassen“, beschreibt er den Rennverlauf seines Schützlings.Es waren drei konstante Auftritte im Bereich knapp über ihren persönlichen Bestzeit (11,33 Sekunden). Im Halbfinale sicherte sich Kwadwo hinter der überragenden Favoritin Twanisha Terry (USA), die mit einer Zeit von 11,03 Sekunden einen neuen Meisterschaftsrekord aufstellte, im Finale aber "nur" Zweite wurde, in starken 11,39 Sekunden die direkte Qualifikation für den Endkampf. Ihren Vorlauf gewann die Wattenscheider Ausnahmesprinterin in 11,43 Sekunden souverän.

Für Kwadwo liegt nun der Fokus in Tampere nun auf der 4x100 Meter-Staffel, die Medaillenchancen hat, bevor es nächste Woche zur Deutschen Meisterschaft der Aktiven nach Nürnberg geht. „Als Sahnehäubchen wird Keshia ja auch noch bei der EM in Berlin mit der Staffel am Start sein, als jüngste Athletin“, blickt ihr Trainer voraus. „Sie hat eine große Perspektive. Wir werden weiter nach vorne arbeiten“, so Filipowski.

Die Vorzeichen für einen erfolgreichen Auftritt standen bei TV01-Kugelstoßerin Hanna Meinikmann denkbar schlecht. Das Nachwuchstalent ging angeschlagen in den Wettkampf und verkaufte sich mit Platz sieben und einer Weite von 15,41 Metern auf globaler Ebene mehr als teuer. „Hätte mir jemand am Anfang des Jahres während meiner Rückenverletzung gesagt, dass ich Siebte in der Welt werde, hätte ich wahrscheinlich gelacht“, so Meinikmann, die zudem kurz vor dem Wettkampf erkrankte und ans Bett gefesselt war. „Ich bin immer noch angeschlagen. Ich denke, dass die Weite dafür nicht verkehrt ist, denn innerhalb von fünf Stunden zwei Mal zu stoßen, war für mich einfach zu anstrengend“, sagt die Kugelstoßerin, die sich ihre Teilnahme bei diesem besonderen Wettkampf aber nicht nehmen lassen wollte.

Beim gestrigen Abendsportfest des TSV Pfungstadt glänzte 800-Meter-Läufer Finn Merten. Als Vierter in einem äußerst starken Feld lief er eine neue persönliche Bestleistung. Mit seiner Zeit von 1:50,48 Minuten nähert er sich der besonderen Schallmauer von 1:50,00 deutlich. „Finn hat ein sehr gutes Rennen hingelegt. Bis 500 vor dem Ziel hat er sich zurückgehalten und dann seinen Turbo gezündet“, berichtet TV01-Jugendtrainer Markus Kubillus.