U23-DM: Werferinnen in der Favoritenrolle

14.06.2019

Der TV Wattenscheid 01 geht mit einem reduzierten Aufgebot in die Deutschen U23-Meisterschaften an diesem Wochenende in Wetzlar. Medaillenchancen gibt es aber trotzdem zuhauf.
"Es ist ein bisschen schade, dass wir in diesem Jahr nur im Sprint und im Wurf bei den U23-Meisterschaften dabei sein können", sagt TV 01-Manager Michael Huke, "aber wir haben trotzdem einige Hochkaräter am Start."
Gemeint ist natürlich auch Keshia Kwadwo: die junge Sprinterin hat schon früh ihre Form in dieser Saison gefunden. Die Wattenscheiderin steht in der Junioren-Altersklasse auf Platz eins in der deutschen Bestenliste über die 100 Meter (11,49 Sekunden), hat die Norm für die U23-Europameisterschaften in Schweden schon längst eingefahren. Das gleiche gilt für Sprinter Phillip Trutenat. Auch der hat sich schon für die Europameisterschaften qualifiziert und ist in der Bestenlinste weit vorn platziert (Rang drei, 10,36 Sekunden). "Unglücklich ist dabei, dass durch die großen Chancen im Einzelwettbewerb der Start in der Staffel für Phillip sehr schwierig wird", so Michael Huke, "die Staffeln sind so terminiert, dass sie kurz vor den Finals über 100 Meter stattfinden, das ist nicht zu schaffen. Trotzdem sind wir in der Männer-Staffel gut aufgestellt." Für die vier mal 100-Meter sind die Nachwuchs-Sprinter Noel-Philippe Fiener, Kristian Thies, Max Patrick Spitzer und Maximilian Heinrichs gemeldet.
Über die längeren Sprint-Strecken gehen Synthia Oguama über die 200 Meter und Florian Colon Marti mit Chancen auf eine Überraschung in das Wochenende in Hessen. Was nicht unbedingt ein Platz auf dem Treppchen heißen muss, gute vordere Platzierungen sind für den TV Wattenscheid 01 genau so wichtig, gerade im Nachwuchsbereich.
Bei den Werferinnen hat der TV Wattenscheid dagegen gleich mehrere Eisen im Feuer für die Plätze ganz vorn: "im Diskuswurf der Frauen haben wir mit Annina Brandenburg und Julia Ritter gleich zwei Kandidatinnen dabei, die beide schon die EM-Norm geworfen haben. Beide sind auch beim Kugelstoßen dabei - und da kommt mit Hanna Meinikmann noch eine aussichtsreiche Wattenscheiderin hinzu", sagt Michael Huke.
Was bleibt, ist der Wermutstropfen für diese Deutschen Junioren-Meisterschaften. Im Laufbereich wird kein Wattenscheider mit dabei sein: eigentlich war Nils Voigt für die 5000 Meter gemeldet, wird aber nicht starten. Dahinter steckt ein, so nennen wir es mal, "Fluch der guten Leistung". Voigt hatte sich zuletzt sehr überzeugend über die 10.000 Meter für die Europameisterschaften in Schweden qualifiziert und wird sich deswegen auf diese Strecke und auf diesen Wettkampf konzentrieren. Auf die halb so lange Strecke in Wetzlar an diesem Wochenende verzichtet er deshalb, um sich für die EM zu schonen.