Wenn der Doping-Sumpf ankotzt

18.08.2015

Aus Bronze wird Silber: Die Wattenscheider Mittelstreckenläuferin Denise Krebs hat jetzt Anspruch auf die Silbermedaille über 1.500 Meter bei der Universiade 2011 im chinesischen Shenzhen, nachdem die damalige Siegerin Aslı Çakır Alptekin (Türkei) nun wegen Dopings bis 2021 gesperrt wurde – und obendrein ihre Olympische Goldmedaille abgeben muss. Die Türkin, die 2012 in London ziemlich überraschend triumphierte, ist eine Wiederholungstäterin. Der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne (Schweiz) entschied nun, dass für den Zeitraum von Juli 2010 bis Oktober 2012 sämtliche Resultate von Aslı Çakır Alptekin annulliert werden. Medaillen muss sie zurückgeben, Preisgelder zurücküberweisen. Für Denise Krebs vom TV Wattenscheid 01 bedeutet dies, dass sie auf Platz zwei bei der Universiade 2011 vorrückt, nachdem sie bereits vor zwei Jahren auf den Bronzerang gelangt war. Damals waren zwei Russinnen gesperrt worden, die in China vor Krebs – ursprünglich Fünfte – gelegen hatten. Die ihr zustehende Medaille hat Krebs bis heute nicht bekommen. Aber jetzt braucht die mehrfache Deutsche Meisterin eh eine mit einer neuen Farbe. „Das ist jetzt keine Überraschung“, sagt Denise Krebs, „ich hatte auch 2013 schon gedacht, dass es vielleicht Silber werden könnte – weil Aslı Çakır Alptekin damals wegen Dopings angeklagt worden war. Es kotzt einen an.“ Vor zwei Jahren hatte sich die Wattenscheiderin noch darüber geärgert, dass ihr in China der Moment der Siegerehrung geraubt wurde – sie hatte sich dennoch über die Medaille gefreut. Heute ist sie zwei Jahre älter. Und ernüchterter: „Vier Jahre nach dem Wettkampf ist man einfach nur sauer.“