Wattenscheider im Saison-Endspurt

03.09.2015

Riesenehre für die Wattenscheider Hürdensprinterin Monika Zapalska: Die Deutsche U23-Vizemeisterin startet am morgigen Donnerstag beim Diamond-League-Meeting im legendären Züricher Letzigrund-Stadion – und trifft in einem „Nachwuchsrennen“ unter anderem auf die WM-Finalistin Noemi Zbären (Schweiz).
 
Wattenscheids Kugelstoßerin Denise Hinrichs hat die Saison bereits beendet – Diskuswerfer Daniel Jasinski aus der Wurfabteilung des TV 01 ist aber am Freitag beim Thumer Werfertag dabei. Der WM-Teilnehmer von Peking startet dann am Sonntag auch noch beim traditionellen Stadionfest ISTAF im Berliner Olympiastadion und „will so weit wie möglich werfen“, wie er sagt. Auf Olympiasieger Robert Harting wird der Wattenscheider nicht treffen – nach der WM hat Harting nun auch seinen Start beim ISTAF abgesagt.
 
Am Sonntag steigen in Bad Liebenzell die Deutschen Straßenlauf-Meisterschaften über zehn Kilometer. Die Wattenscheider Farben vertreten Hendrik Pfeiffer, Jan Hense und Jannis Töpfer, der seinen USA-Aufenthalt nun endgültig beendet hat und wieder zurück in Deutschland ist. Das 01-Trio schielt natürlich auch auf die Team-Wertung, wobei Jan Hense zuletzt ein wenig angeschlagen war – Sommergrippe. Hendrik Pfeiffer ist zurück nach gesundheitlichen Problemen, die am Ende auf einen Eiterherd an einem Weisheitszahn zurückzuführen waren. Der Zahn ist gezogen, Pfeiffer ist fit. „Er ist in ganz guter Verfassung und will bei den Junioren auf jeden Fall vorne mitrennen“, sagt Trainer Tono Kirschbaum. „Nach der langen und im Nachhinein überflüssigen Verletzungspause gibt es einiges gut zu machen“, gibt sich Pfeiffer kämpferisch, „ich bin zwar erst in Woche sieben nach fast einem halben Jahr Pause, aber das Training war sehr gut. Ich freue mich, endlich wieder einen Wettkampf absolvieren zu dürfen und will auf jeden Fall um eine Medaille bei der U23 mitlaufen – und vielleicht sogar bei den Männern eingreifen. Das Feld ist in diesem Jahr deutlich stärker als in den Vorjahren, zum Beispiel hat Arne Gabius gemeldet! Aber in erster Linie will ich wieder Wettkampfpraxis sammeln und im Herbst noch mal den Deutschen U23-Rekord im Halbmarathon angreifen. Dafür ist die DM eine perfekte Vorbereitung.“ Jonas Beverungen aus der Wattenscheider Läufer-Truppe startet zeitgleich beim Stadtwerke Halbmarathon in Bochum.
 
Für die Jugendlichen des TV Wattenscheid ist es die letzte Deutsche Einzelmeisterschaft des Jahres. Bevor die Team-DM in Leverkusen (26./27. September) ansteht, geht es für zwei U16-Athleten am Wochenende nach Lübeck zu den Blockmehrkampfmeisterschaften. Theo Bürgin und Joyce Oguama sind bei den 14-Jährigen dabei – beide im Block Sprint/Sprung. Bei dem Fünfkampf sind die Grunddisziplinen 100 Meter, 80 Meter Hürden und Weitsprung immer dabei. Beim Block Sprint/Sprung kommen noch Hochsprung und Speerwerfen dazu. Oguama (2.511 Punkte) und Bürgin (2.682) haben die Qualis geschafft. Mit Bürgin peilt Trainer Sebastian Kraus einen Platz unter den ersten Acht an: „Das wäre eine Riesen-Geschichte. Das letzte Wochenende war bei dem schwülen Wetter aber sehr kräftezehrend.“ Unter 29 Teilnehmern ist Bürgin aktuell Dreizehnter. Joyce Oguama rangiert unter 33 Blockwettkämpferinnen im unteren Mittelfeld und will eine Bestleistung aufstellen.
 
Bürgin wäre eigentlich auch ein Kandidat für den Länderkampf des FLVW gegen die Niederlande am Samstag in Amsterdam. Weil Bürgin aber in Lübeck startet, ist er nicht dabei. Ebenso fehlt die Deutsche Meisterin über 100 Meter Lilli Hagemann, die wegen einer privaten Geburtstagsfeier im Familienkreis nicht im Aufgebot des FLVW steht. Dafür sind aber vier andere Wattenscheider nominiert: Vanessa Trinks über 300 Meter, Lena Krajczynski im Weitsprung, Ida Steinhauer im Kugelstoßen und Ron Ljubas über 100 Meter Hürden werden am Samstag das Trikot des Verbandes tragen. Ursprünglich sollte der 40. Vergleich ausfallen, da der holländische Verband kein Interesse mehr an einer Wiederauflage der Traditionsveranstaltung hatte. FLVW-Vizepräsident Hans G. Schulz sei es in zahlreichen Gesprächen jedoch gelungen, das Jubiläum möglich zu machen, heißt es auf der Homepage des Westfälischen Verbandes.