Behindertensport: Normen und Rekorde

06.05.2016

Die Wattenscheider Behindertensportlerin Katrin Müller-Rottgardt hat nach der Weitsprung-Norm für Rio auch die Paralympics-Norm im 200-Meter-Sprint abgehakt. Die sehbehinderte Spitzenathletin vom TV 01 war bei einem Wettkampf in Köln 24,82 Sekunden schnell. „Katrin und ihr Guide Sebastian Fricke sind total ausgeflippt“, meinte Trainerin Simone Lüth hochzufrieden, „zu einem so frühen Zeitpunkt hatten wir die Norm eigentlich noch nicht eingeplant.“ Müller-Rottgardt selbst war nach dem Wettkampf vor allem eins – überrascht: „So ganz kann ich noch nicht glauben, was da passiert ist. Aber auf jeden Fall nimmt es viel Druck, wenn man zum Saisoneinstieg gleich zwei Normen knackt. Zumal jetzt über 200 Meter eine persönliche Bestleistung nötig war, da hatte ich bislang 25,20 Sekunden stehen!“ Über 100 Meter war die Wattenscheiderin 12,25 Sekunden schnell – damit blieb sie nur eine Hundertstel über der Rio-Norm.
Der Wattenscheider Dennis Rill erfüllte beim Christi-Himmelfahrt-Sportfest des TUS Köln rrh. über 100 sowie 200 Meter die Normen für die Jugend-WM in Prag. „Über 200 Meter hat er es ganz toll gemacht, 25,12 Sekunden bedeuteten in seiner Klasse auch gleichzeitig einen neuen Deutschen Rekord“, freute sich Trainerin Lüth, „über 100 Meter hat er leider den Start etwas verpennt.“ Die Zeit: 12,41 Sekunden.
Gute Zeiten konnte auch Uta Streckert anbieten, die in der Domstadt allerdings unter besonders heftigem Gegenwind zu leiden hatte. Die 100 Meter absolvierte sie in 17,49 Sekunden, die 200 Meter in 37,17 Sekunden – auch das ein neuer Deutscher Rekord.
Juliane Mogge stieß die Kugel 8,62 Meter weit – und verfehlte damit die Europameisterschafts-Norm. Besser machte es Phil Grolla in Helmstedt, wo er sich nach zwei Sprint-Normen für die Jugend-WM in Prag nun auch die Diskus-Quali sicherte. Mit 46,03 Metern steigerte sich der Wattenscheider gleich um rund drei Meter.