Deutsche Hallen- und Deutsche Winterwurf-Meisterschaften: 3 Medaillen für den TV Wattenscheid

26.02.2023

Am Wochenende haben sich die besten Deutschen Jugendlichen bei den Titelkämpfen gemessen. Für viele Wattenscheider Nachwuchs-Athleten beinahe ein Heimspiel, denn die Hallen-Wettkämpfe fanden in Bochums Nachbarstadt in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle statt. Weiter fahren mussten hingegen die Wattenscheider Werfer. Sie gingen bei den Deutschen Winterwurf-Meisterschaften in Halle an der Saale an den Start. Bei den Titelkämpfen erbeutete das kleine Wattenscheider Team insgesamt drei Medaillen und sieben Finalplatzierungen.

Trotz langer Anfahrt und widriger Bedingungen mit Temperaturen um die Null Grad schlugen sich die Wattenscheider Nachwuchs-Werfer hervorragend. Am Sonntag gab es gleich zwei Medaillen für die Diskus-Asse im blau-weißen Trikot: William Wolzenburg (U18) zeigte eine gute Serie mit vier Versuchen um die 59 Meter. Sein dritter Wurf war sein weitester: starke 60,20 Meter, das bedeutete Silber. „Das war echt ein Knaller, super Wettkampf, ich bin richtig stolz“, kommentierte Trainer Leonid Ekimov den Wettkampf. Ebenfalls zufrieden war er mit Lukas Fromme (U18), der mit einem Wurf auf 45,30 Meter und Platz sieben nicht nur eine neue persönliche Bestleistung aufstellte, sondern auch das gemeinsame Ziel von einer Finalplatzierung erreichte.

Nach einer schwierigen Saisonvorbereitung mit krankheitsbedingtem Trainingsrückstand bewies Trainingskollegin Frieda Echterhoff (U18) heute Kämpferherz und holte Bronze mit 43,71 Metern. „Leider haben für Silber fünf Zentimeter gefehlt“, so Trainer Leonid Ekimov. „Ich bin aber trotzdem stolz auf das, was Frieda heute geleistet hat.“

In Dortmund sorgte Hochspringer Louis Robertz für die einzige Medaille bei den Hallen-Wettkämpfern. Nach einem tollen Einspringen zeigte er bis einschließlich 2,07 Meter lupenreine Versuche an der Hochsprunganlage. Die Siegeshöhe von 2,10 Metern war ihm dann aber zu hoch und er musste Julien Pohl vom SC Potsdam den Vortritt lassen. Trotzdem war Trainerin Brigitte Kurschilgen zufrieden mit ihrem Schützling: „Das war seine zweitbeste Leistung in der Halle. Das Einspringen hat auf mehr hingedeutet, aber er hat seit ein paar Wochen mit kleinen Problemen am Fuß zu kämpfen, von daher ist die Silbermedaille mit 2,07 Metern zufriedenstellend.“

Berenike Roos sorgte in Dortmund am ersten Tag der DM für die Überraschung des Tages. Die junge Athletin von Stefan Vinbrüx und Tim Issinger ist gerade einmal 15 Jahre alt. Trotzdem konnte Roos die „Großen“ zumindest ein bisschen ärgern. Die beste Deutsche ihres Jahrgangs setze gleich im ersten Versuch ein deutliches Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz. Mit ihrem Sprung auf 12,25 Meter stellte sie eine neue persönliche Bestleistung auf und lag lange auf Medaillenkurs. Am Ende waren dann aber Ruth Hildebrand (MTG Mannheim, 12,92 Meter), Sophia Ludwig (Hannover 96, 12,54 Meter) und Christina Ammer (TuS 1860 Pfarrkirchen, 12,38 Meter) stärker und Roos belegte einen starken vierten Rang. Auch Melanie Owczarksi konnte im Vergleich zur Meldeliste (Platz 14) einiges gut machen. Sie wurde Achte mit 11,72 Metern.

Jolina Ernst konnte sich am zweiten Tag der Hallenmeisterschaften in Dortmund für ihr Pech am Samstag belohnen. Da hatte sie im Vorlauf und im Semifinale über 60 Meter mit Saisonbestleistung von 7,63 Sekunden tolle Leistungen gezeigt und sich beinahe Finalplatz gesichert: Sie stand mit ihrer Zeit auf Platz acht, zeitgleich mit Josephine Otto vom Wiesbadener LV. Da aber nur insgesamt acht Athletinnen einen Platz im Finale sicher haben, entschied das Los über die Finalteilnahme. Ernst zog leider den Kürzeren. Am Sonntag dann zeigte sie Kampfgeist über die 200 Meter. Sie lief im Vorlauf mit 24,63 Sekunden eine Saisonbestleistung, gewann ihren Vorlauf und qualifizierte sich für das A-Finale. Hier kam sie mit ihrer Zeit 24,98 Sekunden leider nicht mehr ganz an die Vorlaufleistung heran. Trotzdem gab es für sie einen guten fünften Platz.

Jana Meier machte am Samstag einen tollen Wettkampf mit der Kugel. Mit einem Stoß auf 13,16 Meter stellte sie nicht nur eine neue Indoor-Bestleistung auf, sie erfüllte auch ihr selbst gestecktes Ziel von einer Finalplatzierung. Außerdem konnte sie sich im Vergleich zur Meldeliste um zwei Plätze verbessern. „Der letzte Stoß ging sogar in Richtung 14 Meter“, lobte Trainer Leonid Ekimov seine Athletin. „Ich bin sehr zufrieden!“

Johanna Rier konnte sich im Weitsprung mit ihrer Weite von 5,54 Metern keinen Platz unter den Top 8 sichern. Martin Adrian Vogel wurde über die 1.500 Meter siebter in seinem Vorlauf in 4:10,05 Minuten und konnte sich leider auch nicht für das Finale qualifizieren.

„Das ist mehr, als ich erwartet hatte“, resümierte Vereinsmanager Michael Huke das Abschneiden der Wattenscheider Nachwuchs-Mannschaft. „Wirklich ein top Ergebnis, mit einem kleinen Aufgebot haben die Athletinnen und Athleten das Optimum rausgeholt. Ich bin sehr froh und stolz auf unseren Nachwuchs.