Deutsche Jugendmeisterschafen in Rostock: Ein Medaille für Wattenscheider Nachwuchs

23.07.2023

Eines der Wettkampf-Highlights für die Wattenscheider Nachwuchs-Athlet*innen ist in den Büchern: Von Freitag bis Sonntag fanden in Rostock die Deutschen Jugendmeisterschaften statt. In diesem Jahr war der TV Wattenscheid mit einem jungen und etwas „geschwächten“ Team vor Ort. Entsprechend vorsichtig hatte Vereinsmanager Michael Huke im Vorfeld seine Erwartungen formuliert: „Es wird keine einfache Meisterschaft, weil die wichtigsten Leistungsträger nicht am Start sind“, prognostizierte Huke am Donnerstag. Frieda Echterhoff und William Wolzenburg, die beiden besten Nachwuchs-Werfer*innen des Vereins, sind gerade auf dem Weg zum European Youth Olympic Festival in Maribor (Slowenien) und kämpfen dort um die Titel. „Es ist wirklich schade, dass die beiden Wettkämpfe so nah beieinander sind, dass sie sich gegenseitig ausschließen“, so Huke.

Erschwerend kam am Wochenende auch hinzu, dass der zweite der Deutschen Jugendmeisterschaften aus der Halle im Hochsprung, Louis Robertz, kürzlich seine Karriere beendet hat. „So fehlen schon mal drei Medaillen, die uns relativ sicher gewesen wären“, so Huke. Dazu kamen weitere Ausfälle, etwa der Staffel (mJU18) aufgrund einer Verletzung. Auch die vier Jungs, Abinayan Uruthiran, Moritz Waldner, Alvin Mawumba und Julius Wegermann, hatten auf eine Medaille geschielt.

Dennoch gab es auch einige schöne Ergebnisse bei den Deutschen Meisterschaften im Rostocker Ostseestadion, die stark von nasskalten Temperaturen geprägt waren. Dreispringerin Berenike Roos (U18) sorgte am ersten Tag für das Highlight der Meisterschaft aus Wattenscheider Sicht. Die 16-Jährige zeigte starke Nerven in einem schwierigen Wettkampf. Ihr bester Sprung: 12,26 Meter im fünften Versuch – nicht weit unter ihrer persönlichen Bestleistung von 12,38 Meter. Und das, obwohl der Wettkampf wegen starken Regens zwischenzeitlich für längere Zeit unterbrochen werden musste. Am Ende trennte sie damit nur ein Zentimeter von der Erstplatzierten, Masha-Sol Gelitz (GSV Eintracht Baunatal). „Ich habe mich so gut gefühlt, dass mir die Pause gar nichts ausgemacht hat“, so Roos nach ihrem Wettkampf. „Eine Medaille zu holen, war mein Ziel und ich bin jetzt total glücklich, dass es geklappt hat.“ Roos ging auch in der Staffel der U18-Mädels an den Start. Sie belegte zusammen mit Birte Puschkell, Aleyna Biertwirth und Melissa Muratovic Platz 20 mit 50,08 Sekunden.

Nur knapp an einer Medaille scheiterte Diskuswerfer Lukas Fromme (U18) am letzten Tag der Meisterschaft. Er lag nach mit seinem Wurf auf 46,75 Meter nach den ersten zwei Durchgängen noch auf Medaillenkurs. Doch dann konterte Jan Tüttenberg vom USC Mainz im dritten Versuch (50,69m) und verdrängte Fromme auf Platz 4. Er konnte seine Weite aus dem Vorkampf nicht mehr verbessern. „Das war trotzdem ein guter Wettkampf von Lukas“, so Trainer Leonid Ekimov. „Das sind gerade mal seine zweiten Deutschen Meisterschaften und die Wetterbedingungen waren wirklich nicht einfach. Außerdem hat Lukas seit zwei Wochen mit leichten Schienbeinproblemen zu kämpfen.“

Für eine weitere Finalplatzierung für den TV Wattenscheid 01 sorgte Sprinterin Jolina Ernst (U20) am Samstag über die 100 Meter. Sie gewann ihren Vorlauf in 11,89 Sekunden. Im Halbfinale konnte sie noch eine Schippe drauflegen: 11,85 – neue persönliche Bestleistung. Das konnte sie im Finale dann leider nicht mehr toppen. Sie war vor ihrem Rennen ausgerutscht und aufs Knie gefallen. Bei 16 Grad und Regen rannte die junge Wattenscheiderin dennoch 12,07 Sekunden und wurde Achte. Wegen ihrer Kniebeschwerden musste sie am Sonntag dann auf die 200 Meter verzichten.

Stephan Bertmann (U20) zeigte an Tag 2 der DJM ein tolles Rennen über die 400 Meter Hürden. Er war mit einer 56,65 Sekunden gemeldet, konnte das in Rostock in seinem Vorlauf ohne Probleme unterbieten: 56,09 Sekunden standen nach dem Rennen auf der Anzeigetafel. Das reichte zwar nicht für den Endlauf, bedeutete aber eine neue persönliche Bestleistung für den jungen Wattenscheider. Eine weitere persönliche Bestleistung gab es für Alyssa Kauder (U18) im Finale über 2.000 Meter Hindernis. Sie belegte mit 7:32,27 Minuten Platz 16. 

Über die 100 Meter in der jüngeren Alterklasse zeigte auch Moritz Waldner (U18) gute Leistungen. In seinem Vorlauf kam er gut aus dem Startblock und wurde er Zweiter mit 11,05 Sekunden. Im Halbfinale konnte er sich nochmal steigern, kam aber nicht ganz an seine persönliche Bestzeit von 10,91 Sekunden heran. Er sprintete 10,99 Sekunden. Damit verpasste er nur ganz knapp das Finale. Am Sonntag startete er auch über die 200 Meter. Trotz Dauerregen und Temperaturen um die 16 Grad sprintete Waldner mit 23,04 Sekunden kaum langsamer als seine persönliche Bestzeit (22,94sec).

Die zweite Dreispringerin des TV Wattenscheid 01 startete in der weiblichen Jugend U20: Melanie Owczarski. Mit ihrem besten Sprung von 11,26 Meter blieb sie allerdings unter ihren Möglichkeiten und belegte Platz 12. Trainingskollegin Johanna Rier (U20) ging am Samstag über die 100 Meter an den Start. Sie verpasste mit ihrer Zeit von 12,49 Sekunden leider das Halbfinale. Am Sonntag hatte sie im Weitsprung leider richtig Pech. Sie zeigte drei gute Versuche – alle ungültig. Das bedeutete: kein Finale.

Nils Hartleif (U20) rutschte durch den Verzicht eines anderen Athleten ins Halbfinale über 100 Meter. Im Vergleich zu seinem Vorlauf (11,06sec) steigerte er sich deutlich auf 10,98 Sekunden. Er ging am Sonntag auch über 200 Meter an den Start, erreichte mit seiner Zeit von 22,44 Sekunden jedoch nicht das Finale. Alvin Mawumba (U18) ging über die 110 Meter Hürden in der männlichen Jugend U18 an den Start. Er rannte 15,24 Sekunden und konnte sich damit nicht für das Halfinale qualifizieren.

Mit Ellen Winse ging eine weitere Läuferin für den TV Wattenscheid in Rostock an den Start. Im Vorlauf über 1.500 Meter (U18) an den Start, konnte sich mit ihrer Zeit (5:07,61min) aber leider nicht fürs Finale qualifizieren. Auch für Bastian Notzon (U20) reichte es mit Platz 7 in seinem 1.500 Meter-Vorlauf (in 4:13,48 Minuten) nicht für das Finale.