DM 2014: Reus holt Gold

26.07.2014
Julian Reus hat das Ulmer Donaustadion zum Beben gebracht und seinen ersten Titel erfolgreich verteidigt. 10,05 Sekunden, Deutscher Rekord – und das schon im Zwischenlauf bei optimalem Rückenwind von 1,8 Metern pro Sekunde. Der 28 Jahre alte Deutsche Rekord von Frank Emmelmann (10,06 sec) aus dem Jahre 1985 war Geschichte. Reus setzte sich mit der Zeit auf Rang fünf von Europas Bestenliste. Dann das Finale – und es wurde hauchdünn. 10,01 Sekunden, sowohl für den Wattenscheider als auch den Berliner Lucas Jakubczyk, der sich in den anderen Runden offenbar noch geschont hatte. Das Fotofinish entschied zugunsten des Wattenscheiders. Neuer Deutscher Rekord war es nicht. Der Grund: zu viel Wind (+2,2m/sec).
Alexander Kosenkow wurde in 10,23 Sekunden Fünfter. Der Wind machte ihm in Sachen EM-Norm einen Strich durch die Rechnung. „Wahnsinn, was da vorne abgeht. Mit der Zeit nur Fünfter“, meinte Kosenkow, „aber es war eine gute Leistung von mir, zumal ich ein bisschen mit Wadenkrämpfen zu kämpfen hatte. Und dann war es nicht einfach, mit den beiden Besten rechts und links neben mir in so einem Sandwich zu laufen. Da muss man ruhig bleiben.“
Kosenkow lief in 10,26 Sekunden im Vorlauf schon nahe an die EM-Norm, hatte aber rausgenommen. 10,28 Sekunden dann im Zwischenlauf für den Altmeister von der Lohrheide. Christian Blum benötigte im Zwischenlauf 10,31 Sekunden. Zuvor war er 10,26 Sekunden im Vorlauf gelaufen. Im Finale waren es dann 10,25 Sekunden, die aber nur Platz sieben bedeuteten. Das Finale verpasste Maximilian Ruth: 10,47 und 10,51 Sekunden für Ruth bei seiner erster DM – ein guter Einstand. Sebastian Ernst schied dagegen als einziges Blauhemd schon in der ersten Runde nach 10,48 Sekunden aus.
Christina Haack konnte im 100-Meter-Finale der Frauen Platz sieben für sich verbuchen. Ihre Zeit: 11,71 Sekunden. Sie hatte sich nach 11,52 Sekunden für das 100-Meter-Finale qualifiziert. Die Vorläufe waren ausgefallen.
Die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz hat sich ihren Medaillentraum nicht erfüllt – trotz Bestzeit. Sie wurde in 12,95 Sekunden Vierte über 100 Meter Hürden und verpasste die Medaillenränge damit knapp. Aber die Zeit, die war top. Bestzeit! „Ich hatte ein ziemliches Chaos im Kopf. Aber ich habe es mal geschafft, locker zu bleiben. Ich habe eine super Bahn erwischt zwischen den beiden Stärksten. Das war sicher ein Vorteil. Leider war der Start im Finale nicht so gut. Als ich gemerkt habe, dass ich Vierte bin, dachte ich erst: Scheiße! Dann habe ich die Zeit gesehen. Es ist ein Traum, das habe ich immer erhofft.“ Es war nicht nur der schnellste Lauf von Dutkiewicz die im Vorjahr hier in Ulm schon Rang vier belegt hatte. Es war dank Nadine Hildebrands Meisterschaftsrekord (12,71 sec) auch das schnellste Hürdenfinale in der DM-Geschichte.
Im Vorlauf hatte sich Dutkiewicz in 13,17 Sekunden für das Finale qualifiziert – da noch als Dritte. Strogies war nach 13,48 ins Finale eingezogen. Sie verbesserte sich im Finale nicht mehr: 13,53 Sekunden.
Sandra Peilert schied nach 14,25 Sekunden als 14. dagegen aus.
Auch René Mählmann erreichte bei den Männern das Finale nicht. Im ersten Vorlauf über 110 Meter Hürden belegte er nach 14,44 Sekunden den sechsten Rang und belegte insgesamt den elften Platz. „Dieses Rennen spiegelt die ganze Saison wider. Ein guter Start, aber nach hinten raus war es nichts. Der Lauf war technisch einfach nicht gut“, teilte Mählmann mit.