Erfolgreich in Dortmund

18.01.2015

Da ist der nächste Titel für den Wattenscheider Dauerrenner schlechthin: Bei den Westfälischen Titelkämpfen in Dortmund hat sich Staffel-Vizeeuropameister Alexander Kosenkow vor den „jungen Hüpfern“ nicht zuletzt aus dem eigenen Verein über 60 Meter durchgesetzt. Kosenkow siegte in 6,77 Sekunden, wobei er mit der Zeit überhaupt nicht zufrieden war: „Das ist weder Fleisch noch Fisch. Ich bin jetzt nach dem Trainingslager in einem kleinen Tief, aus dem ich in den nächsten Wochen noch rauskommen muss und werde. Nach 20 Metern war ich schon ziemlich müde und habe mich ins Ziel geschleppt. Aber das wird sich Richtung Deutsche Meisterschaften noch steigern lassen!“ Dicht auf den Fersen war Kosenkow sein Wattenscheider Teamkollege Maximilian Ruth, der 6,80 Sekunden benötigte. Auf Rang vier folgte Peter Adjayi (6,93 sec), auf Platz fünf Philipp Trutenat als Jüngster im Feld (6,98 sec). Kevin Ugo wurde Neunter. Bei den Frauen belegte Christina Haack – in den Vorläufen Schnellste mit 7,39 Sekunden – in 7,44 Sekunden Platz zwei. Auf den Plätzen zwölf und 13 Ronja Frei und Larissa Lammering.
Über 200 Meter setzte sich der Deutsche Hallenrekordinhaber Sebastian Ernst vom TV Wattenscheid in 21,60 Sekunden durch. „Ich hätte mir eine schnellere Zeit gewünscht“, meinte er hinterher, „aber ich habe nicht zu dem raumgreifenden Schritt gefunden, der nötig gewesen wäre. Hinzu kommt, dass ich im Moment bei den dauernden Wechselschichten einfach nicht mehr so trainieren kann wie früher. Der Körper regeneriert einfach nicht mehr so.“ Aber Titel ist Titel! Kai Köllmann vom TV 01 wurde Dritter (22,04 sec). Platz zehn belegte Carlo Weckelmann. Bei den Frauen wurde Maike Schachtschneider Vizemeisterin (25,03 sec), Alisa Puchalla Sechste über 200 Meter.
Über 400 Meter landete Marvin Verheyen in 48,85 Sekunden auf dem Silberrang.
Marius Probst stürmte über 800 Meter in neuer Hallenbestzeit (1:51,11 min) zum Sieg und war damit sehr zufrieden: „Mein bester Einstieg, obwohl ich unterwegs noch ein wenig behindert worden bin, das hat auch noch mal Zeit gekostet.“ Rang drei belegte 01-Läufer Moritz Helsper (1:54,06 min). Einen Doppelstart über 800 und 1.500 Meter absolvierte Wattenscheids Denise Krebs. Der Lohn: zwei Siege. Für die 800 Meter wurden 2:13,68 Minuten gestoppt, für ihre Spezialdistanz benötigte Krebs 4:32,92 Minuten – wobei die Zeiten für die EM-Halbfinalistin von 2012 wirklich zweitrangig waren: „Das ist kein Maßstab. Es waren zwei Tempoläufe wie im Training – wobei es unheimlich schwer ist, allein vorneweg zu laufen. Es war anstrengend, ging aber natürlich nicht bis zum Anschlag. Ich habe diese Läufe vor dem Länderkampf in Glasgow am nächsten Samstag einfach gebraucht.“ Julia Tertünte wurde über 1.500 Meter Dritte in 4:41,57 Minuten. Einen Wattenscheider Doppelsieg gab es über 60 Meter Hürden: Neuzugang Monika Zapalska (8,37 sec) gewann vor Sandra Peilert (8,56 sec). „Es hat sich gut angefühlt“, meinte Zapalska, „und es ist schön, dass ich gleich einen Titel für den neuen Verein holen konnte. Aber ich sehe noch Reserven, insbesondere am Start. Mein Ziel ist eine Bestleistung zwischen 8,20 und 8,25 Sekunden. Und dann will ich bei den Deutschen Meisterschaften in Karlsruhe ins Finale!“
Wattenscheids Weitspringerin Lisa Kurschilgen übertraf in der Helmut-Körnig-Halle als einzige die Sechs-Meter-Marke und siegte mit 6,12 Metern. „Das Minimalziel ist erreicht – aber ich ärgere mich, weil ich nicht wirklich schön gesprungen bin“, sagte sie selbstkritisch.
Im Hochsprung wurde Andrea Kapenda Zweite (1,67m) – bei den Männern belegten Noel Zang (1,94m) und Armin Treichel (1,89m) die Plätze drei und vier.
Zum Abschluss der Westfalenmeisterschaften waren noch einmal die Sprinter gefragt: Bei den Männern siegte die Wattenscheider 4x200-Meter-Staffel in der Besetzung Ernst/Kosenkow/Ruth/Adjayi (1:26,22 min) vor dem TV-01-Quartett der Youngster, das in der Besetzung Köllmann/Weckelmann/Trutenat/Thies unterwegs war (1:28,20 min). Bei den Frauen rannten Christina Haack, Maike Schachtschneider, Monika Zapalska und Sandra Peilert auf Rang zwei (1:38,05 min).
 
Synthia Oguama hat bei der weiblichen Jugend U18 einen ganz starken Weitsprung-Auftritt hingelegt. 5,96 Meter zauberte sie im letzten der sechs Versuche in die Grube der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle – eine persönliche Bestleistung für die Athletin von Trainer Peter Schnabel. Zuvor hatte Oguama schon mit 5,81 Metern geführt und war zwei Zentimeter an ihre Bestweite herangesprungen. Die Steigerung löste dann einen Jubelschrei aus. Peter Schnabel war zufrieden: „Sie hat oft Anlaufprobleme gehabt, aber letztlich entscheidet das Gefühl.“ Das stimmte heute in Dortmund absolut. „Sie hat sich dadurch Sicherheit geholt“, so Schnabel. Fenja Brennholt sorgte für eine zweite Medaille für den TV 01. Sie sprang 5,36 Meter weit und holte Bronze.
Ebenfalls Westfalenmeisterin wurde Keshia Kwadwo. Die Schüler-Rekordhalterin über 100 Meter setzte sich im 60-Meter-Finale unter dem Dach in 7,53 Sekunden durch – ein Vorgeschmack dessen, was Kwadwo auch 2015 zeigen kann. Desiree Bomba kam im Finale als Siebte in 7,98 Sekunden ins Ziel.
Zwei Podestplatzierungen gab es über die Hürden. Annika Niedermayer holte in der Bestzeit von 8,94 Sekunden den Titel und verwies Johanna Möller (9,03 sec) auf Rang drei. „Nach den Vorläufen dachte ich noch, dass Johanna vorne sein würde“, sagte Trainerin Sabine Braun. Der gute Start ließ das Pendel letztlich zu Niedermayers Gunsten ausschlagen. Den knappen Vorsprung rettete der U18-Neuling über den Strich.
Zu schlagen war auch das 4x200-Meter-Quartett mit Oguama, Kwadwo, Nina Neuse und Luisa Waßauer nicht. Die Staffel (1:43,55 min) qualifizierte sich in souverän für die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften der U20 in Neubrandenburg.
Silber über 400 Meter ging an Annika Verheyen, die 62,3 Sekunden für die zwei Hallenrunden benötigte. Theresa Oxfort lief über 800 Meter in 2:18,48 Minuten zu Bronze. Die gleiche Farbe ging auch an Lili Jedanietz, die sich den Platz im Hochsprung (1,56m) mit einer höhengleichen Konkurrentin teilte. In dieser Disziplin war es eng zugegangen: Mit 1,51 Meter wurde Marya-Esita Kapenda Siebte. Platz fünf holte sie mit 11,41 Metern im Kugelstoßen.
Eine Schrecksekunde gab es bei Tim Suchowski. Der Weitspringer knickte im zweiten Durchgang in der Grube um. Ob er schwerer verletzt ist, konnten Jugendtrainer Markus Kubillus und Sprungtrainer Schnabel noch nicht sagen. Die 6,33 Meter aus dem ersten Versuch reichten Suchowski jedenfalls zum Sieg. Mit 6,03 Metern flog Timo Grünert auf den fünften Rang.
Simon Blyske gewann den Hochsprung. 1,87 Meter übersprang Brauns Mehrkämpfer mit Sprungtalent. Der Sieg war ihm damit nicht mehr zu nehmen. Einen Wattenscheider Doppelsieg gab es bei den 400-Meter-Läufern. Florian Colon Marti siegte in 50,04 Sekunden vor Leander Czech in 50,94 Sekunden. Eine Klasse für sich war auch noch die Staffel. 1:35,63 Minute benötigten Colon Marti, Marcel Ljubas, Jan-Burak Öztürk und Julius Labza für die 4x200 Meter und packten damit die Jugend-DM-Norm.
Die Stabhochspringer Philip Preilowski (3,50m) und Blyske (3,30m) fuhren die Plätze fünf und sieben ein. Grünert stieß die Kugel mit 12,24 Metern auf Rang acht.
 

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