Jugend-DM: Welche Chancen haben die Wattenscheider?

07.08.2014

Falk Wendrich, Laura Jokeit, Peter Adjayi und Marius Probst – sie alle haben bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Wattenscheid gute Chancen auf eine Medaille bei der U20. Wie sieht es mit den anderen Athleten des TV Wattenscheid 01 aus?

Sprinter Carlo Weckelmann tritt bei der U20 wieder auf den kurzen Distanzen an. In Ulm war er noch erfolgreich auf die 400 Meter umgestiegen und hatte mit der Staffel Gold gewonnen. Auf der Heimbahn hat Weckelmann mit einer Staffel wieder Chancen auf Edelmetall. Das Wattenscheider 4x100-Meter-Quartett liegt mit seiner Meldezeit aussichtsreich auf Rang drei. Im Einzel wären Finalteilnahmen für Weckelmann schon ein Riesen-Erfolg. Er startet über 100 und 200 Meter aus dem Mittelfeld heraus. Marvin Verheyen geht über 400 Meter als 13. ins Rennen – auch er will ins Finale. Julian Jasinski, dem das Werfen im Blut liegen dürfte, geht natürlich im Diskuswerfen an den Start. Der Endkampf ist das Ziel des Wattenscheiders.
Bei der weiblichen Jugend U20 ist neben Kugelstoßerin Laura Jokeit, die Favoritin in ihrer Disziplin ist, auch noch Viktoria Gottlieb im Hochsprung von Platz sieben an den Start. Vielleicht gelingt ihr eine Überraschung, auch wenn die Medaillenränge außer Reichweite sein dürften.
Überhaupt nicht außer Reichweite ist Edelmetall dagegen bei zwei U18-Mädels. Julia Tertünte könnte über 1.500 Meter Hindernis Deutsche Meisterin werden. Sie führt die Meldeliste mit 5:02,41 Minuten an. Ihre Chancen hier stehen besser als über 1.500 Meter flach, wo sie als Siebtschnellste ins Rennen geht. Synthia Oguama, die Normen über 100 Meter, 200 Meter und im Weitsprung geschafft hat und obendrein auch noch mit der Staffel antritt, wird nicht das volle Programm absolvieren. Die Listendritte über 200 Meter (24,66 sec) verzichtet zugunsten des Weitsprungs (10., 5,83m) auf die 100 Meter. Ronja Frei, die auch über 200 Meter dabei ist, wird dann die einzige Wattenscheiderin im 100-Meter-Feld sein und darf vom Finale träumen. Wattenscheid schickt auch noch eine topgemeldete Staffel ins Rennen. Verliert die Staffel den Stab nicht, ist die Chance auf eine Medaille groß.
Bei der männlichen U18-Staffel ist der Endlauf das Ziel, auch wenn es im engen Feld eng werden könnte. Gute Chancen auf Medaillen haben bei der U18 die Werfer. Roman Heil startet im Diskuswurf von Rang drei und will wie bei der Winterwurfmeisterschaft wieder eine Medaille mitnehmen. Christopher Koch ist Fünfter unter den Kugelstoßern. Im Diskuswurf ist für Koch das Finale Ziel, wie für Heil im Kugelstoßen auch. Auf der Laufbahn wollen Kristian Thies (200m), Florian Colon Marti und Tim Schiller (400m) sowie Leander Czech (800m) den Finaleinzug perfekt machen. 
 
Hier noch ein paar Zahlenspiele zur DM: Mit 1.177 gemeldeten Athleten ist die Deutsche Jugendmeisterschaft von der Teilnehmerzahl her das größte Sportfest Deutschlands im Jahr 2014. Die Athleten kommen aus 504 Vereinen und verbuchen zusammen 1.729 Starts. Am Start sind auch 167 Staffeln. Die männlichen Athleten werden leicht in der Überzahl sein. Das Verhältnis liegt etwa bei 55:45. Während bei den Jungs aber etwas mehr U20-Athleten als U18-Athleten gemeldet haben, ist es bei den Starterinnen umgekehrt. Hier bilden die U18-Athleten die Mehrzahl. Mit 312 Sportlerinnen sind fast 100 U18-Athletinnen mehr am Start als U20-Athletinnen. Mit 70 Starterin ist der 100-Meter-Sprint der heißeste Wettkampf um die Positionen. Überhaupt sind die 100-Meter-Sprinter am besten besetzt. 212 sind in allen vier Klassen zusammen dabei. Am schlechtesten besetzt ist das 5.000 Meter Bahngehen der weiblichen Jugend U20. Wer hier nicht Letzter wird, hat eine Medaille sicher, denn nur vier Nachwuchsgeherinnen machen das dünne Feld aus. Insgesamt erwarten die Veranstalter 12.000 Zuschauer – so viele waren es jedenfalls bei der letzten Jugend-DM 2006.