Reus auch über 100 Meter flott

03.07.2015

Das war mehr als ordentlich – und lässt hoffen für den Rest der Saison! Der Wattenscheider Sprinter Julian Reus hat beim Mittsommernacht-Sportfest in Berlin die 100 Meter gewonnen.
Wichtiger als der Sieg im Mommsenstadion war die Zeit: Mit 10,21 Sekunden kam der Deutsche 100-Meter-Rekordinhaber bereits bis auf fünf Hundertstelsekunden an die Weltmeisterschafts-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) heran. Nach dem gelungenen Saisoneinstand über 200 Meter (20,70 sec) nun also auch auf der kürzeren Strecke ein nahezu perfekter Einstieg, denn immerhin musste Reus auch gegen leichten Gegenwind (-0,7 m/s) ankämpfen. „Mit 0,5 Rückenwind wäre es sicher auch noch deutlicher Richtung WM-Norm von 10,16 Sekunden gegangen“, meinte der Deutsche Meister nach dem Rennen. Er räumte ein, im Vorlauf (10,32 sec) noch etwas verhalten gelaufen zu sein: „Nach der langen Verletzungspause musste ich mich ein bisschen dazu zwingen, im Finale noch ein paar Prozente mehr rauszukitzeln.“ Am kommenden Dienstag rennt Reus im ungarischen Székesfehérvár erneut 100 Meter, in Zeulenroda stehen dann am Freitag die 100 und 200 Meter auf der Tagesordnung: „Es ist jetzt wichtig, mir bis zu den Deutschen Meisterschaften ein bisschen Wettkampfhärte anzueignen.“ Nürnberg ist der entscheidende Schauplatz: „Da will ich mich gut verkaufen.“ Und die WM-Norm(en)? Reus: „Ich weiß, dass ich dazu in der Lage bin, aber man muss es auch erst mal umsetzen.“ Vielleicht hilft schon in Ungarn Wind aus der richtigen Richtung …
Wattenscheids Altmeister Alexander Kosenkow kam über 200 Meter nicht über 21,31 Sekunden hinaus – der Staffel-EM-Zweite von Zürich hat aber eine Erklärung für den aktuellen Durchhänger: „Ich habe zuletzt im Training ein bisschen angezogen, und jetzt brauche in einfach mal ein Päuschen. Es fehlt die Spannung, die Spritzigkeit, das gesamte Paket. Aber ich weiß, woran es liegt, ich brauche jetzt wieder eine Trainings-Phase. Bis zu den Deutschen Meisterschaften ist ja noch ein bisschen Zeit, und in Nürnberg möchte ich mich so gut wie möglich verkaufen. Wenn alles gut läuft, kann ich auch im Einzel in die Medaillenränge reinlaufen.“