Stadtwerke Halbmarathon 2015: Beverungen steigt vom Rad

01.09.2015

Eine durchschnittliche Saison, zwei Wochen Verletzungspause und jetzt der Stadtwerke Halbmarathon Bochum – quasi als Trainingslauf: Auf Jonas Beverungen ruhen beim Halbmarathon durch die Bochumer City die Wattenscheider Augen.
Normalerweise ist Beverungen Stammgast im DM-Finale über 1.500 Meter. „Tono Kirchbaum war auch sehr überrascht, als ich im gesagt habe, dass ich laufen möchte“, sagt Beverungen, der im kommenden Jahr auf die 5.000 Meter umsteigen möchte. Der 25-Jährige machte zuletzt zwei Wochen gar nichts. „Es war eine lange Saison und durch die Spikes war die Plantarsehne etwas gereizt“, berichtet Beverungen. Am Donnerstag schnürte er wieder die Schuhe. „Das hat sich gut angefühlt. Und Laufen ist wie Fahrradfahren – man verlernt es nicht und ist relativ schnell wieder drin.“
Stichwort Fahrradfahren: Das Zweirad und Beverungen waren bislang beim Bochumer Halbmarathon beste Freunde. Denn bei den vergangenen Ausgaben führte er die Spitze des Feldes mit dem Rad an. „Ich möchte jetzt mal die andere Perspektive haben und statt zu helfen die großartige Atmosphäre genießen“, meint Beverungen. Jetzt tauscht er den bequemen Sattel des Mountainbikes gegen seine Laufschuhe.
Die ihn womöglich sogar zum Sieg tragen? „Nein“, antwortet Beverungen, „ich werde bei den NRW-Meisterschaften vorne nicht mitmischen. Da gibt es andere, die darauf hintrainieren.“ Er bremst die Erwartungen. „Wie schnell ich laufe, ist vage. Es kann passieren, dass ich mich schlecht fühle und dann gibt es die ganz große Katastrophe“, scherzt er. Doch dazu soll es nicht kommen: „Tono sagt, ‘ne 75 geht immer.“ 1:15 Stunde ist also das vorsichtig erklärte Ziel. Und ganz unerfahren ist Beverungen auf der Distanz ja auch nicht. Auch wenn der letzte Lauf fast zehn Jahre zurückliegt, legt er im Training immer wieder Strecken über 20 Kilometer zurück. „Es ist ein kleiner Ausflug“, sagt Beverungen deshalb.
Ein Vorteil bringt Beverungen seine Erfahrung als Halbmarathon-Radfahrer aber nicht. Die Strecke ist neu. „Die alte Strecke war sehr anspruchsvoll. Der neue Kurs ist deutlich schneller“, prophezeit der Mittelstrecker nach Studie des Streckenprofils. Und der neue Kurs gefällt ihm auch wesentlich besser: „Ich finde kleinere Runden schöner, weil man öfter an Start/Ziel vorbeiläuft.“ Auf der Strecke trainieren wird er nicht. „Die Wege kennt man ja. Die liegen ja quasi bei mir vor der Haustür.“ Bis zur Startlinie hat Beverungen, der in der Bochumer Innenstadt wohnt, gerade einmal fünf Minuten Fußweg.