Jugend-Hallen-DM 2016: Zwei Medaillen am ersten Tag

20.02.2016

U18-Speerwerferin Jacqueline Meier vom TV Wattenscheid 01 hat am ersten Tag der Deutschen Winterwurfmeisterschaften in Dortmund für eine faustdicke Überraschung gesorgt. An Platz sieben bei der weiblichen U18 gemeldet, sorgte sie mit einem Kraftakt im letzten Durchgang für eine Sensation: Silber mit neuer persönlicher Bestleistung von 45,80 Metern. „Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet. Ich habe zwar sehr viel für diese Leistung trainiert, aber ich lag die letzten Tage krank im Bett. Die DM-Norm habe ich damit auch erfüllt“, sagte Jacqueline Meier. Dabei waren die kühlen und regnerischen Bedingungen alles andere als leistungsfördernd.

Julia Ritter hat bei den Deutschen U20-Hallenmeisterschaften in der Helmut-Körnig-Halle Bronze geholt. Sie beförderte die Vier-Kilogramm-Kugel 16,12 Meter weit – 18 Zentimeter weniger als ihre Bestweite. Und obwohl es so knapp war, war die Neu-Wattenscheiderin selbstkritisch: „Ich bin zufrieden. Der Platz ist okay, bei der Weite hätte ich mehr gekonnt“, sagte die U18-Weltmeisterin. Der Titel ging mit 16,96 Metern nach Waiblingen. Auf den Silberrang (16,45m) hatte Ritter 33 Zentimeter Rückstand. Hanna Meinikmann, die zweite Wattenscheiderin im Feld, wurde Fünfte und verbesserte ihre Bestweite von 13,71 Metern auf 14,35 Meter. „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe im Training schon oft an die 14 gestoßen, aber dass es heute so weit geht, damit habe ich nicht gerechnet. Aber es hätte sogar noch weiter gehen können, weil ich die Kugel nicht perfekt getroffen habe“, sagte Meinikmann.

Die Meisterschaften hatten am Morgen aus Wattenscheider Sicht mit drei Enttäuschungen begonnen. Nachdem Medaillenkandidat Florian Colon Marti krankheitsbedingt seinen Start über 400 Meter absagen musste, verpassten die hochgehandelten 4x200-Meter-Staffeln sowohl bei den Jungs als auch bei den Mädels das Finale. Bei den Mädels wurden Keshia Kwadwo, Synthia Oguama, Ronja Frei und Luisa Waßauer disqualifiziert. Bis zum zweiten Wechsel lief alles nach Plan. Dann überliefen Oguama und Frei die Wechselmarkierungen – das Aus. Philipp Trutenat, Noel Fiener, Kristian Thies und Marcel Ljubas kamen bei der männlichen Jugend U20 zwar ins Ziel und gewannen ihren zweiten Vorlauf in 1:31,33 Minuten sogar deutlich. Die Zeit reichte jedoch nur zu Platz neun und damit noch nicht mal für das B-Finale. Da tröstete erst recht nicht, dass zwei Hundertstel fehlten. „Das geht ja gut los“, kommentierte Jugendtrainer Markus Kubillus. Ähnlich erging es Christopher Koch im Kugelstoßen der männlichen U20. Seine Weite von 16,23 Metern im ersten Versuch reichten am Ende nur zu Platz elf. Mit zwei ungültigen Versuchen konnte er nicht mehr die Weite von 17,37 Metern angreifen, die für den Finaleinzug gereicht hätte.

In den 800m-Vorläufen verkauften sich die beiden Wattenscheider Starter teuer. Obwohl Leander Czech den schwierigen ersten Vorlauf erwischte, in dem er eine Zeit vorlegen musste, zog er als Gesamtfünfter in 1:55,95 Minuten souverän ins Finale ein. Moritz-Tim Schiller verpasste zwar das Finale, blieb aber in einer Zeit von 1:59,72 Minuten im Bereich seiner Bestleistung. Durch einen zu frühen Zwischensprint ließ er dabei sogar noch etwas Zeit liegen. Die U20-Mittelstrecklerin Julia Tertünte qualifizierte sich als Elfte nach den Vorläufen über 1.500 Meter in 4:41,10 Minuten ebenfalls für das morgige Finale.