Deutsche Jugendmeisterschaften in Ulm: 3 Medaillen für den Wattenscheider Nachwuchs

17.07.2022

Am Wochenende fanden in Ulm die Deutschen Jugendmeisterschaften (U18/U20) statt. Bei bestem Wetter konnte das Jugendteam des TV Wattenscheid 01 im Donaustadion einen Titel holen. Insgesamt gab es für das Team in blau-weiß drei Medaillen:

Für das einzige Wattenscheider Gold sorgte Louis Robertz am Samstag mit einer starken Performance im Hochsprung-Wettkampf der männlichen Jugend U20. Bis 2,03 Meter überquerte er jede Höhe im ersten Versuch und lag so schon früh auf Gold-Kurs. Den Sieg tütete er dann endgültig bei 2,06 Metern ein, die er als einziger Athlet übersprang. Er zeigte auch gute Versuche über 2,10 Meter, die eine neue persönliche Bestleistung gewesen wären, scheiterte aber knapp. „Ich habe mich nicht so gut gefühlt, wie in den letzten Wettkämpfen“, resümierte Robertz seinen Wettkampf. „Trotzdem bin ich total zufrieden und freue mich, es hat ja noch alles gut geklappt.“

Silber gab es am Samstagmittag für Diskus-Talent Frieda Echterhoff (U18). Nachdem sie am Freitag einen starken vierten Platz im Kugel-Wettbewerb mit 15,14 Metern belegt hatte, zeigte sie auch mit den Diskus einen richtig starken Wettkampf mit vier Versuchen über 45 Meter. Ihre beste Leistung zeigte sie im sechsten Durchgang: Mit ihrem Wurf auf 47,27 Meter zog sie an der auf Rang zwei liegenden Milina Wepiwe (TSG Wehrheim) vorbei und stellte eine neue persönliche Bestleistung auf. Damit belegte sie Platz zwei hinter Curly Brown (Eintracht Frankfurt). „Ich bin sehr zufrieden“, sagte Echterhoff strahlend nach ihrem Wettkampf. „Mehrfach persönliche Bestweite im Kugelstoßen gestern und heute auch nochmal eine persönliche Bestleistung im Diskus, das freut mich!“ Nach der DM startet gleich die Vorbereitung auf den nächsten Saisonhöhepunkt: In gut einer Woche geht es für Echterhoff zum EYOF (European Youth Olympic Festival) in der Slowakei – ihr erster Start im Deutschland-Trikot.

Zur Bronzemedaille stürmte die Wattenscheider 4x100 Meter Staffel der U20-Jungs. Obwohl das Quartett verletzungsbedingt nicht in Top-Besetzung an den Start gehen konnte - Lennart Hartenberg muss wegen einer Muskelverletzung auf einen Start in Ulm verzichten - zeigte das Team ein starkes Rennen. Für Nils Hartleif, Emil Bekker, Hürdenspezialist Noah Braida und Abinayan Uruthiran gab es Platz drei in 41,81 Sekunden hinter dem SC Potsdam (41,45 Sekunden) und dem SCC Berlin (41,50 Sekunden).

Pech hatte hingegen 400 Meter Hürden-Ass Matesuz Lewandowski, der als Titelverteidiger und einer von fünf Normerfüllern für Cali nach Ulm angereist war. Das Ziel war also klar: einen der ersten beiden Plätze belegen und so das Ticket für die U20-WM lösen. Sein Wettkampf startete vielversprechend. Mit einem kontrollierten Lauf kam er am Samstag als Vorlaufschnellster in 53,23 Sekunden ins Ziel. Am Sonntag war das Glück allerdings nicht auf seiner Seite. Er kämpfte, kam jedoch auf der Zielgerade aus dem Rhythmus. Am Ende kam er als vierter ins Ziel in 51,99 Sekunden.

Toll präsentierten sich die Wattenscheider Hürdensprinterinnen. Madleen Malecki siegte bereits in ihrem 100 Meter Hürden-Vorlauf bei starkem Gegenwind (13,92 Sekunden), auch im Halbfinale zeigte sie einen tolles Rennen: Sie sprintete starke 13,71 Sekunden und bleib damit nur knapp über der Norm für Cali (13,70 Sekunden). Im Finale konnte sie sich dann noch einmal steigern: Sie wurde vierte mit 13,65 Sekunden – das bedeutete eine neue persönliche Bestzeit und eine Zeit unter der U20-WM-Norm. Auch Aaliyah Mbenda machte einen tollen Wettkampf am dritten Tag der Meisterschaften. Im Zwischenlauf konnte sie sich mit mit 14,09 Sekunden in ihrem ersten Jahr U20 ebenfalls den Finalplatz klarmachen. Dort rannte sie 14,34 Sekunden und belegte Platz acht. Hürdensprinter Noah Braida hatte über die 110 Meter Hürden in der U-20 Konkurrenz leider weniger Glück. Er zeigte einen soliden Vorlauf, in dem er lange führte und sich am Ende mit einem großen „Q“ und als dritter seines Laufes für das Halbfinale qualifizieren konnte. Im Halbfinale kam er hinter der siebten Hürde allerdings ins Straucheln, nachdem die Hürde seines Nebenmanns zerbrochen war und ihn an der Hand getroffen hatte. Durch diese Irritation geriet er aus seinem Rhythmus und konnte das Rennen leider nicht ins Ziel bringen.

Gute Rennen zeigte Sprinter Emil Bekker über die 200 Meter (U20). Er wurde dritter in seinem Vorlauf und sicherte sich mit 21,95 Sekunden, einer Zeit nur knapp über seiner persönlichen Bestleistung, einen Startplatz im Finale. Dort sprintete er zu nochmal zu 22,00 Sekunden und wurde insgesamt sechster. Ein toller Erfolg für den jungen Wattenscheider, der in der Meldeliste an Platz zwölf gestanden hatte.

Eine tolle Leistung zeigte Jolina Ernst (U20) im 100 Meter Vorlauf. Sie steigerte ihre persönliche Bestzeit von 12,25 Sekunden auf 12,04 Sekunden. Leider reichte das nicht für das Halbfinale. Nils Hartleif lief im Vorlauf über die 100 Meter (U20) 11,17 Sekunden. Für Marcel Reisch gab es in der Diskus-Konkurrenz (U20) Platz zehn mit 49,47 Metern. Jana Meier belegte mit 11,99 Meter mit der Kugel (U20) den elften Patz. Melanie Owczarski sprang im Dreisprung (U18) 11,24 Meter, das bedeutete Platz zwölf. Martin Adrian Vogel ging über 2.000 Meter Hindernis an den Start und landete mit seiner Zeit von 6:30,11 Minuten auf Platz 14. Alexander Triquart kam mit 4:06,29 Minuten über 1.500 Meter (U20) nicht über den Vorlauf hinaus.

„Wir haben uns insgesamt gut verkauft mit einer kleinen Mannschaft“, kommentierte Jugend-Cheftrainer Frank Bartschart die Meisterschaft. „Im letzten Jahr haten wir deutlich mehr Athleten dabei, trotzdem haben wir ein ähnliches Ergebnis wie 2021 erzielt. Es waren sehr gute Ergebnisse dabei, wie zum Beispiel die Goldmedaille von Louis Robertz im Hochsprung, Frieda Echterhoff hat im Diskus und im Kugelstoßen überzeugt und ich zwei Mädchen im Hürden-Finale waren toll. Aber wie immer gibt es leider Athleten, die weniger Glück haben. Ich denke da zum Beispiel an Mateusz Lewandowski.“